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Micke from Sweden

Waiting for the End

Info Musikrichtung: Barrock VÖ: 26.09.2008 (Nordic Notes /Broken Silence Distribution) Gesamtspielzeit: 37:40 Internet: http://www.mickefromsweden.se http://www.myspace.com/mickefromsweden

Das aus Schweden nicht nur perfekter Pop wie von Abba und Roxette oder finsterer Metal kommen können, beweist Micke Lohse alias Micke from Sweden. Mit Waiting for the End veröffentlicht er sein zweites Soloalbum nach dem Erstling This ain´t the end. Mit dem Ende hat er es also, und so beginnt das Album auch gleich mit dem traurig schönem Titelstück. Ein herzergreifendes Piano, ein langsamer, verlorener Bass und schon fast in den Kitsch gleitenden Violinen. Und die Trompete, die traurig in den Wind klingt, darf man natürlich auch nicht vergessen. Dazu intoniert Micke gleichsam traurig, seine Stimme hat den Blues geschenkt bekommen, und den lässt er auch raus. “Don´t fall underneath the stars“ greift den Faden etwas beschwingter auf. Die Instrumentierung ist bis auf Trompete dieselbe, ein schunkelnder Shanty Blues. „Stop that Bus“ trägt Micke und Band einen Barjazz vor, wie Ihn Louis Amstrong oder andere Jazz Größen nicht besser hinbekommen hätten.
Und so schlängelt sich der Mann am Klavier weiter durch zumeist bluesangehauchten oder jazz beeinflussten Barmusik. Das passt auch hervorragend zu seiner Stimme.
Micke erinnert mich stark an Tom Waits, wenn natürlich bei Weitem nicht so anarchisch. Bei den Balladen kommt mir auch ein augenzwinkernder Nick Cave in den Sinn. Überhaupt Balladen, auch wenn die beschwingten und schrägen Stücke wie "Handcuffed" riesen Spaß machen, so sind mir die vom ruhigen Piano betonten Balladen wie "Mr.Mean" wesentlich lieber. Wie sich hier die Klänge des Pianos mit der Trompete und dem Standbass verbinden ist schon große Klasse, und das eingestreute Trompetensolo lässt Tränen fließen. Keine Weltbewegend neue Musik, aber Herz zerreißend schön.

Wolfgang Kabsch