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Leguano

One Way to go

Info Musikrichtung: Thrash Metal VÖ: 2007 (Leguano / Eigenvertrieb) Gesamtspielzeit: 67:23 Internet: http://www.leguano.com

„Don’t judge the Book by the Cover!”
Wenn man sich das Hochglanz-Cover von One Way to go anschaut, erwartet man gut polierten Melodic Rock. Wenn man es aufschlägt, lassen der Ziegenbart und die hochgegelten Haare von Gitarrist Christopher Scholz nur den Schluss irgendeiner Nu-Kapelle zu.

Okay, ein paar „moderne Schreie“ sind gelegentlich („Teenage Decay“) zu hören. Aber insgesamt klingen Leguano nach einer Band, deren neustes Album in den letzten Wochen mit Spannung, Häme, Zittern oder bereits völliger Hoffnungslosigkeit erwartet, bzw befürchtet wurde.
Mit anderen Worten. Aus den Boxen dröhnt es massivst nach Metallica, aber so, als wären die Bay Aera Jungs noch völlig hungrig, ungestüm und etwas unprofessionell in ihrem ersten Proberaum am werkeln. Bereits das sehr emotionale instrumentale „Intro“ schreit geradezu nach der Stimme von James Hetfield, wie er heiser „One“ ins Mikro röhrt. Das folgende „Saga“ liegt dann so nah an einer Proberaum-Version von Metallica, dass man erst beim Blick ins Booklet wahrnimmt, dass das Stück in Schwedisch (?norwegisch, finnisch, dänisch?) gesungen ist.
Ansonsten lohnt sich der Blick ins Booklet. Die - mit dieser Ausnahme - englischen Texte stechen aus dem häufigen Metal-Text-Schrott in Form und Inhalt heraus.

Der eigentliche Unterschied zwischen Leguano und Metallica besteht darin, dass Metallica können müssen und Leguano wollen können! Und wer etwas will, ist immer stärker, als jemand, der etwas muss.

Darum sind Leguano, auch (oder gerade?) wenn sie stellenweise wie eine Schülerband klingen, mit One Way to go einfach stärker als Metallica. Das neue Metallica-Album ist dabei allerdings ausgeklammert, weil ich es noch nicht kenne.

Norbert von Fransecky