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Reviews

Earth

The bees made honey in the lion’s skull


Info

Musikrichtung: Psychedelic-Drone, Doom Metal, Post Rock

VÖ: 15.02.2008

(Southern Lord)

Gesamtspielzeit: 53:26

Internet:

http://www.thronesanddominions.com
http://www.myspace.com/earthofficial

Das amerikanische Bandprojekt Earth genießt in Fankreisen einen schon fast kultigen Ruf. Wurde doch mit dessen Album Earth 2 im Jahre 1993 von Mastermind Dylan Carlson quasi im Alleingang das Genre Drone Doom erfunden, welches später vor allem von Sonn O))) erfolgreich weiter verfolgt wird. Eine (wie der Name schon vermuten lässt) von zeitlupenartig und extrem tiefen Gitarren- und Bassakkorden, sowie meist frei von jeglichen Rhythmen geprägte Version des Doom Metal. Doch das ist lange her und die mittlerweile zur echten Band mutierten Earth haben sich bereits auf ihrem letzen Album Hex: Or printing in the infernal method, mehr oder weniger, neu erfunden und düstere Americana- und 70s-Einflüsse in ihrem Zeitlupensound integriert.

Mit The bees made honey in the lion’s skull wird diese Linie noch weiter ausgebaut und verfeinert. Die Songs werden bestimmt von ein paar wenigen (unverzerrten) Gitarrenakkorden, spärlichen und langsamen Schlagzeugrhythmen und entspannten Piano- und Orgelklängen. Aus diesen paar einfachen Zutaten kreieren Earth einen erdigen, hypnotisch-inspirierenden, wohlklingenden, unaufdringlichen und doch erhabenen Sound, der heavy ist ohne zugleich gewalttätig zu sein. Man bedient sich dabei gleichermaßen in den Bereichen Blues, Psychedelica, Doom, Jazz, Rock, Americana und schafft damit eine unvergleichliche Atmosphäre. Wo die Dröhnkonkurrenz noch im dunklen und tiefen Morast watet, klingen Earth im Vergleich dazu regelrecht hell und lebensbejahend, ohne gleich strahlend positiv zu wirken. Wie eine Wanderung über weite, menschenleere Landschaften an einem schwülen, sonnigen Tag, während sich am Horizont bereits die Sonne zu verabschieden beginnt.

Dylan Carlson spielt sich auf The bees made honey in the lion’s skull nicht mehr als Alleinherrscher in den Vordergrund, sondern lässt insbesondere Pianist/Organist Steve Moore, sowie Gitarrenvirtuose Bill Frisell, welcher auf drei Stücken mitgewirkt hat, ausreichend Platz. Besonders Letzterer kann hier durchaus Akzente setzen und die Songs bereichern. Passend zum angestrebten Sound wurde das Album warm und erdig produziert und in Szene gesetzt.

The bees made honey in the lion’s skull ist ein wirklich tolles Album geworden, welches trotz seiner Güte allerdings nicht unbedingt zum Dauerkonsum einlädt. Zu einnehmend ist die Musik hierauf. Echtes Kopfkino im ursprünglichen Wortsinne, welches allerdings eine gewisse Eingewöhnungsphase benötigt. Freunde langsamer, sich aufbauender Musik, welche auch ohne alles erdrückende Gitarrenwände leben können, sollten diesem monolithischen Album auf jeden Fall ihre Ohren leihen. Earth sind und bleiben nach wie vor eine Nummer für sich.



Mario Karl

Trackliste

1Omens and portents I: The Driver9:07
2Rise to glory5:46
3Miami morning coming down II (Shine)8:01
4Engine of ruin6:28
5Omens and portents II: Carrion crow8:04
6Hung from moon7:43
7The bees made honey in the lion’s skull8:14

Besetzung

Dylan Carlson: Gitarre
Adrienne Davies: Schlagzeug
Don McGreevy: Bass
Steve Moore: Klavier, Wurlitzer, Hammond-Orgel
Bill Frisell: Gitarre auf Tracks 1, 4 und 5
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger