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Reviews

Carter, E. (Pacifica Quartet)

Streichquartette Nr. 1 & 5


Info

Musikrichtung: Neue Musik Streichquartett

VÖ: 01.02.2008



Gesamtspielzeit: 60:32

Internet:

Pacifica Quartet

Reviews

Genau die richtige Aufnahme, um diesen Jubilar zu feiern: Der amerikanische Komponist Elliott Carter wird 2008 hundert Jahre alt. Und das großartige Pacifica Quartet legt bei Naxos Teil 1 einer Einspielung sämtlicher Streichquartette Carters vor, der rundum überzeugt.

Mit dem 1. Streichquartett von 1951 und dem 5. Streichquartett von 1995 werden auf dieser CD sozusagen die Eckmarken für Carters reife stilistische Entwicklung gesetzt. Denn erst mit seinem Quartett-Erstling hat der Komponist eine Musik geschrieben, in denen er sich bewusst ganz frei von Konventionen und den Hörerwartungen des Publikums gemacht hat. Bis dahin waren seine Werke stilistisch irgendwo zwischen Neoklassizismus und Klassischer Moderne angesiedelt. Gekonnt gearbeitet zwar und auch durchaus erfolgreich, aber wenig eigenständig.

Beim Quartett hat Carter erst gar nicht mit einer positiven Resonanz gerechnet, dafür schien ihm die Musik zu gewagt, zu dicht, zu schwierig. Rückblickend ist der überraschende Erfolg dieser Komposition aber vielleicht gar nicht so verblüffend. Gewiss, das Werk ist komplex, dissonanzreich, sperrig - und vor allem lang, fast eine dreiviertel Stunde dauert es. Es fordert Hörer und Interpreten.
Aber es ist zugleich kristallklar, griffig und ausdrucksvoll. Eine packende Musik. Prägnante Gesten, Intervalle und Rhythmen, die den einzelnen Stimmen zugeordnet sind, werden spannungsvoll miteinander konfrontiert. Das Material ist kontrastreich, wird aber nicht willkürlich ausgebreitet. Stets ist es das Ohr des Komponisten, das hier die Entscheidungen trifft.
Rhythmisch vertrackte Prozesse, die gleichzeitig aber eben nicht gleich getaktet auf unterschiedlichen Ebenen ablaufen, sind für die weiteren Arbeiten Carters prägend geblieben. Das rund 20 Minuten dauernde Quartett Nr. 5 präsentiert allerdings eine andere Klangwelt als Nr. 1: abstrakt, konstruktivistisch, konzentriert. Nach dem Gestaltreichtum des 1. Quartetts wirkt dieses aus 12 kurzen Sätzen bestehende Werk geradezu asketisch. Dabei besitzt es nicht weniger innere Energie, ist vor allem - die Satzbezeichnungen künden es bereits an - sehr abwechslungsreich, wie ein Kaleidoskop. Auch in diesem Fall besticht wieder die präzise und klare, stets musikalische Darbietung durch das Pacifica Quartet. Ein schönes Geburtstagsgeschenk!



Georg Henkel

Trackliste

01-05 Streichquartett Nr. 1 (1951) 39:21
06-17 Streichquartett Nr. 5 (1995) 21:11

Besetzung

Simin Ganatra & Sibbi Bernhardsson, Violine
Masumi Per Rostad, Viola
Brandon Vamos, Cello
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger