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Reviews

Porpora, N. A. (Lo Monaco)

Motetten - "Music for the Venetian Ospedaletto"


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 05.01.2024

(Glossa / Note 1 / CD / 2022 / Artikelnr. GCD 923537)

Gesamtspielzeit: 67:36

Internet:

Lo Monaco (Instagram)

ZIERRAT

Die hohe Klangkultur der jungen weiblichen Sängerinnen und Musikerinnen der venezianischen Waisen- und Wohlfahrtshäuser, der sogenannten Ospedali, inspirierte nicht nur Antonio Vivaldi, sondern auch Nicola Antonio Porpora (1686-1768). Mag er uns heute vor all als Opernkomponist und Vorlagengeber für die Start-Kastraten seiner Zeit in Erinnerung sein, so war er über die Jahre doch auch vielfach mit geistlichen Werken und Instrumentalkompositionen für diese Einrichtungen tätig, zudem für einige Monate als Gesangslehrer und Maestro di Coro am Ospedaletto. Er brachte seinen neapolitanisch galanten, hochvirtuosen Stil in die dortige Musik ein, u.a. in Solo-Motetten und ein Salve Regina, die mutmaßlich der legendären Altistin Angiola Moro (genannt Azoletta) zugedacht waren, welche Porpora unterrichtete. Die Stücke sind durchzogen von aberwitzigen Oktavsprüngen, Trillern, Verzierungen, Modulationen aller Art, so dass der Sinngehalt der Texte beinahe darin unterzugehen droht. Einen wahrnehmbaren Abstand zur Oper wird man hier vergebens suchen. Das Publikum verlangte dort wie hier nach Show und Unterhaltung.

Mezzosopranistin Josè Maria Lo Monaco wandelt auf Azolettas Spuren. Sie führt ihre dunkle gefärbte Stimme bruchlos durch alle Register, bedient sich dabei aber eines durchweg einheitlichen Ausdrucks, so dass man den Eindruck bekommt, es solle hier vorsichtshalber doch lieber distinguiert Abstand zur Oper gehalten werden, was den Werken (und Lo Monacos Bühnenerfahrung) nicht gerecht wird. Zudem ist der volle, körperliche Klang von Lo Monacos Mezzo trotz aller Agilität nicht unbedingt dazu angetan, das jugendlich-schlanke Timbre abzubilden, auf welches die Musik zielt. Da die beiden Motetten überdies nicht zu Porporas originellsten Werken gezählt werden können, kommen einem die Werke ungeachtet des erheblichen Verve, mit dem sich die Musiker:innen von Stilo Galante ins Zeug legen, nicht recht nahe. Man bleibt vielmehr im ganzen Zierrat ein wenig ratlos und unberührt zurück.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Placida surge, Aurora; Salve Regina; Qualis avis cui perempta
ellokonzert G-Dur

Besetzung

Josè Maria Lo Monaco

Stile Galante
Stefano Aresi: Ltg.
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger