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Reviews

Kennedy Administration

Second Term


Info

Musikrichtung: Electro-R&B

VÖ: 22.09.2023

(Leopard)

Gesamtspielzeit: 39:56

Internet:

https://www.kennedyadministration.com/
https://jazzline-leopard.de/index.php/de/
https://mosaik-promotion.de/

Mitunter wird die Sängerin bereits als Soul-Diva vorgestellt: Kennedy. Auch Dee Dee Bridgewater und Gregory Porter belegen sie mit Lobeshymnen. Den Sound von Kennedy Administration bezeichnet man als eine Mischung aus Soul, Modern Jazz, R&B, HipHop und Pop. Der Gesangsstil wird irgendwo zwischen Ella Fitzgerald, Sade, Anita Baker und Luther Vandross verortet.

Die aus Michigan stammende Sängerin wurde zunächst in New York's Greenwich Village bekannt und soll wohl bereits dort ihr Publikum erstaunt haben. Nun, das ist Einiges an Vorschusslorbeeren in Hinblick auf diese zweite Veröffentlichung, der Platte Second Term. Wesentlichen Anteil trägt der Produzent Ondre J Pivec, man schaue auf die Angaben im Line-up.

Unter den sechzehn Stücken befinden sich auch kurze, das sind fünf "Interludes", dazu das "Intro" und das "Outro", mithin neun wirkliche Songs. Wenn ich lese "Soul, Modern Jazz, R&B, HipHop und Pop", dann muss ich mich natürlich neu orientieren, denn das ist weder Soul, Jazz, R&B und Pop, wie ich ihn kennen gelernt habe im Zuge meiner musikalischen Früherziehung. Mit anderen Worten, das ist hier alles MODERN! Ein weiterer Blick in das Line-up bezeugt das: Drum programming, keybass, sound design, synth programming, synth bass.

OK, es groovt, es funkt, dieses Programming ist nicht neu, auch ein Rap bei "Be Your Lucky Number" ist nicht überraschend, doch echter Soul, also SEELE, ist eigentlich Fehlanzeige und allenfalls im hervorragenden Gesang von Kennedy zu finden, das sie umgebende Gerüst wirkt und ist künstlich, ist halt modern. Und wo ist der Jazz, der in der Mischung sein soll? Sollen es die künstlichen Horn Arrangements sein? Aber - da erblicke ich doch zwei Mal einen Trompeter im Line-up, Josh Evans auf Track vier und neun und Keyon Harrold auf Track acht. Aber dadurch ensteht noch kein Jazzfeeling, denn das gibt es so überhaupt nicht als Element, allenfalls ansatzweise im Solo von Keyon Harrold. R&B moderner Spielart geht in Ordnung, Pop ohne Frage auch.

Unter dem Aspekt "modern" ist die Musik letztlich auch hinsichtlich ihrer Arrangements sehr gelungen, der Gesang ist ohnehin nicht zu bemängeln, aber bitte keine Ella Fitzgerald ins Spiel bringen, am ehesten passt hier allerdings wohl die auch genannte Anita Baker. Der elektronische Groove ist natürlich cool und gut tanzbar, und bei einigen Songs bemerkt man dann auch, dass echte Musiker wie Dan Muniz an der Gitarre, Chelton Grey am Bass und Nathaniel Townsley am Schlagzeug beteiligt sind, so dass ich einen Song wie "Best Is Yet To Come" zu den besten des Albums zähle, hier werde ich überzeugt von der Musik und gewinne einen Eindruck davon, wie es eigentlich durchgehend hätte sein können. In diesem Song schwingt dann auch noch eine Spur von Stevie Wonder mit.

"Everything Thank You" strahlt Gospel-Feeling aus und mit tollem Background-Chor ist dieser Song ein sehr lebendiger geworden, auch schön, hier mal ein echtes Piano zu hören. Und so ist es letztlich gelungen, doch noch eine Brücke zu schlagen zwischen alten Werten und zeitgemäßer Gestaltung dieser Spielart von Musik, die ich mit dem Oberbegriff R&B versehen möchte, mal abgleitend in Dancefloor-Funk und Electro-House.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Intro
2 Be Your Lucky Number
3 Berlin - Interlude
4 Addicted 2 Addictions
5 Announcement
6 Runway, Gate, Taxi
7 Groove - Interlude
8 Butterfly In Chains
9 Best Is Yet To Come
10 Tuesday Feelings
11 K&A Burgers
12 After All These Lies
13 Everyday Thank You
14 Batumi - Interlude
15 Let's Party (Lex Sadler Remix)
16 Outro

Besetzung

Kennedy (voice, lead & background vocals)
Ondre J Pivec (drum programming, keyboards, keybass, sound design, synth programming, horn arrangement, programming, voice, percussion, organ, string arrangement, piano, background vocals, talkbox)
Peter Gunz (rap)
Stephanie Fisher-Alvarenga (background vocals)
Jake Lummus (sound design, drum programming, voice)
Josh Evans (trumpet)
Dan Muniz (guitar)
Chelton Grey (synth bass, electric bass)
Nathaniel Townsley (drums)
Keyon Harrold (trumpet)
Marc Malsegna (guitar)
Chenee Campbell (background vocals)
Chris Ashley Anthony (background vocals)
Karim Hutton (bass)
Lex Sadler (drum programming, synth bass programming, sound design)
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So bewerten wir:

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