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Reviews

Jack Savoretti

Europiana


Info

Musikrichtung: Pop

VÖ: 25.06.2021

(EMI Capitol)

Gesamtspielzeit: 45:51

Internet:

https://www.jacksavoretti.com/
https://www.capitolrecords.com/#/
https://www.promotion-werft.de/

Der britische Musiker mit italienischen und deutsch/polnischen Wurzeln, Jack Savoretti, veröffentlicht mit Europiana seine nun siebte Studio-Platte seit dem Debüt im Jahre 2007. Aufgenommen wurde es in den Abbey Road Studios in London. Man darf gespannt sein, ob es so erfolgreich sein wird die das 2019er Vorgängeralbum "Singing To Strangers", das auf Platz 1 der UK-Charts landete.

"I Remember Us" ist ein Auftakt nach Mass, wenn es um eine Platte mit Pop-Musik gehen soll. Gleich hier zeigt sich dieses gewisse Charts-Potential, und so hat sich dieser Pop-Faktor dieses Erachtens im Laufe der letzten Platten ständig vergrößert. Verspielte Melodienbögen, Streichereinsätze, ein geschicktes Arrangement, dazu die raue und kraftvolle Stimme des Protagonisten, und das auf wirklich hohem Niveau. Pop-Musik kann heutzutage auch recht oft schnell zusammengeschustert wirken - hier ist das nicht der Fall.

Nun, man sollte keine Abneigung gegen programmierte Drums haben, und sich gefallen lassen, dass viele künstliche Klänge, von Handclaps über satt eingesetzte Synthies, den Sound oft bestimmen. Das ist aus meiner Sicht schade, weil angesichts der Kompositionen gar nicht notwendig und letztlich kann das den natürlichen Sound stören. Andererseits bietet sich so die Chance auf ein erneut erfolgreiches Album. Denn die Musik ist rasch zugänglich und wirkt harmonisch, nur eben auf eine moderne Art und Weise, insofern Klänge am Puls der Zeit.

Mitunter wirkt die Musik altmodisch, mit Spuren aus der Ära der Tanzmusik der Achtziger, ein wenig Retro also. Tatkräftig hilft hier jemand von damals mit, bei "Who's Hurting Who" ist es halt Nile Rodgers, der ein wenig den alten Chic-Sound minimal einfließen lässt, letztlich nur eine Zutat in diesem sehr tanzbaren Popsong. Ein weiterer Gast ist John Oates von Hall & Oates, der auf "When You're Lonely", ebenfalls ein cooler Disco-Song, unterstützend wirkt.

Weitestgehend treffen wir also auf einen Jack Savoretti, der auf dem Boden einer Musik, wie sie vor etwa dreissig Jahren tönte, etwas Neues schuf, mit seiner wohl persönlichen Vorstellung davon, irgendwie auch gut modernisiert. Allerdings mag ich persönlich solche Songs lieber, die, wie "More Than Ever", sparsam instrumentiert, nur von Piano-Klängen begleitet, eine eher intime und wohltuende Stimmung verbreiten, ein wenig klingt Savoretti hier auch nach Michael McDonald, so empfinde ich es. Jedenfalls ist das ein feines Liebeslied voller Emotionen, und im Zuge der langsamen Steigerung passen die Synthies zum Schluss sehr gut, wenn sie zart umrahmen.

"Too Much History" ist dann wieder eher ein typischer "Disco-Stampfer", und erst mit "The Way You Said Goodbye" taucht erneut eine feine Ballade auf, die sogar einige Tupfer Jazz-Feeling aufweist. Einerseits ist mit Europiana sicher eine gute Pop-Platte gelungen, andererseits weist sie keine besonderen Merkmale auf, die den Bereich von Aussergewöhnlichem berühren, eine Menge Mainstream im Pop-Sinne eben, nicht mehr und nicht weniger. Schade, denn der Protagonist hat - aufgrund der vorgelegten Kompositionen, der Arrangements und der besonderen Stimme - das Zeug dazu, eine großartige Platte im Singer/Songwriter-Stil vorzulegen. Warten wir ab....



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Remember Us
2 Secret Life
3 Who's Hurting Who Featuring – Nile Rodgers
4 When You're LonelyFeaturing – John Oates
5 More Than Ever
6 Too Much History
7 Dancing In The Living Room
8 Each And Every Moment
9 The Way You Said Goodbye
10 Calling Me Back To YouFeaturing – Gizmo Varillas
11 War Of Words

Besetzung

Jack Savoretti (vocals)
plus numerous different musicians
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger