Reviews

Painful

Imagines Pestis

Info Musikrichtung: Black Metal VÖ: 05.02.2016 (SAOL) Gesamtspielzeit: 53:11

Painful haben sich ein Thema gesucht, dass bestens zu der Ästhetik des Black Metal passt – die Pest im 15. Jahrhundert. Leiden und Blut fließen über die Texte – zum Teil von der graphischen Gestaltung des Booklets her sogar im Wortsinne. Das passt zwar auch, macht das Lesen der Lyrics aber schwer – zumal schon die auf alt gemachte Frakturschrift bei der Entzifferung gelegentlich Mühe macht.

Immerhin so viel ist zu erkennen. Painful thematisieren zwar auch die religiöse Gewalt, die in dieser Zeit tobte, nutzten dies aber nicht zum holzschnittartigen Geprügel auf Christentum und Religion, sondern entlarven, dass der Glaube nicht die Ursache der Grausamkeit ist, sondern lediglich eine Entschuldigung. So heißt es in „Armored Faith“: „my Faith is not the reason I kill. It’s the excuse. Revelation. Neither Lord nor Pope affect my Deeds. It’s my own Will.“

Musikalisch sind ganz eindeutig Cradle of Filth die großen Vorbilder. Aber da gibt es Schlechtere. Und Painful machen ihre Sache in dieser Hinsicht ganz gut. Sie erreichen sicherlich nicht das Charisma und die Komplexität des Originals, keifen und growlen sich aber ganz gelungen durch das Album.

Highlight ist die Power Nummer „A cruel Streak“. Danach kommen „Blood of My Blood”, das schön ruhig aber bereits mit bedrohlichen Drums im Hintergrund beginnt, in moderates Gekeife ausbricht, um dann im treibenden Galopp ins Ziel zu rocken. Auch das hektisch tackernd beginnende, sehr abwechslungsreiche „Black Death“ kann sich auf jeder CoF-Verkleidungsparty sehen lassen.

Norbert von Fransecky