Reviews

Wings

At the Speed of Sound

Info Musikrichtung: Pop VÖ: 31.10.2014 (1976) (MPL / Universal) Gesamtspielzeit: 68:41

At the Speed of Sound ist in der gleichen edlen Aufmachung neu veröffentlicht worden, wie das Vorgänger Album Venus and Mars, das in der letzten Ausgabe vorgestellt wurde. Mithalten kann es dennoch nicht.

Richtige Kracher gibt es auf dem 76er Werk eigentlich nur zwei. Da wäre das eröffnende „Let ‘em in“, eine typische McCartney-Nummer – eigentlich ganz simpel, aber mit vielen kleinen Spielereien perfekt inszeniert. Hier zeigt sich musikalisches Genie. Das wiederholt sich mit den „Silly Love Songs“ in dieser – an Venus and Mars anknüpfenden Qualität – nur einmal.

Stark sind außerdem das mit einem packenden Refrain glänzende „Beware my Love“, das sich auf der langen Spielzeit aber etwas verzettelt, und das schöne bluesige „Time to hide“.

Mit „She’s my Baby“ gibt man sich altmodisch, „Wino Junko” könnte von London Town stammen, erreicht das Ziel aber nicht. „Cook of the House” liefert ein wenig Rock’n’Roll und „San Ferry Anne” ist eine ganz nette Schunkelnummer. Für eine Band, wie die Wings, gerät das aber bestenfalls unter ferner liefen.

Die Bonus-CD ist mit etwas mehr als 20 Minuten recht knapp gehalten und dieses Mal vor allem von historischem Interesse. Fast durchgehend steht Paul McCartney mit Gesang und Piano im Mittelpunkt und man bekommt einen Eindruck einer frühen Bearbeitungsphase der Stücke. Am spannendsten dabei ist wohl die coole Demo-Version von „Let ’em in“. Interessant ist aber – vor allem bei „She’s my Baby“ wie nackt die unproduzierte Stimme auch eines Paul McCartneys klingen kann.

Norbert von Fransecky