····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Mad Max

Interceptor


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 25.10.2013

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 43:11

Internet:

http://www.madmaxofficial.de

Bereits beim Opener „Save Me“ zieht ein angenehmes Gänsehautfeeling auf. Der Gesang von Michael Voss ist gigantisch und klingt teilweise nach einer Mischung aus Jon Bon Jovi, Vince Neil und Sebastian Bach zu deren besten Zeiten. Der Song katapultiert mich sofort in Hardrock-Gefilde, die ich so bei einer neuen CD in der letzten Zeit selten gehört habe. Der Sound ist druckvoll und mit Schmackes produziert. Das Cover bezieht sich auf das Wüstenmobil das Mel Gibson im gleichnamigen Kinofilm Mad Max gefahren hat und ist insgesamt sehr gelungen.

Die Songs auf der CD sind abwechslungsreich ausgefallen. Von getragenen Songs bis zu gut gelaunten Hardrock-Krachern ist alles vorhanden, was der geneigte Hörer von einem guten Hardrock-Album erwartet. Man merkt den Musikern an, dass sie richtig Bock auf die härtere Marschrichtung hatten. Die Songs sind insgesamt sehr zackig ausgefallen und es ist nicht eine einzige Ballade auf der Scheibe enthalten. Querverweise zu anderen Rockbands aus der Historie tauchen hin und wieder auf. Bei manchen Songs wie „Godzilla“ oder „Five Minute Warning“ erinnern die gedoppelten Gitarrensoli durchaus an Thin Lizzy zu Zeiten von John Sykes, was mit Sicherheit keine schlechte Referenz darstellt. Vor allem die Chöre auf der Scheibe sind gut gelungen. Es steht nicht nur im Booklet, dass Bassist Roland Bergmann die Backing-Vocals singt, man hört es auch bei der Aufnahme. Ich finde es immer cool, wenn die Chöre nicht durch mehrere Gesangsspuren des Sängers gedoppelt werden.

„Rokker Your Life“ kommt gut gelaunt aus den Startlöchern und erinnert mich sofort an den Film Rock Star. Ähnlichkeiten zu dem Song „We All Die Young“ sind durchaus vorhanden, aber sicher rein zufällig. Trotzdem hat der Song eine coole Message und passt wie die Faust aufs Auge für diese Art von Musik. Der getragene, fast schon wehmütige Song „Five Minute Warning“ macht auf die Missstände in der Welt aufmerksam. Michael Voss singt phantastisch und auch die Gitarrensoli sind der Hammer. Und ich bleibe dabei: Sollte Jon Bon Jovi mal bei einer Tour Halsweh haben, kann er jederzeit auf Michael Voss zurück greifen. Gesanglich kann er ihm bedenkenlos das Wasser reichen.

Mit „Bring On The Night“ schiebt die Band eine Party-Rock-Hymne nach. Der Mitwippfaktor hat sich eingestellt und die Laune steigt spürbar. Erinnerungen an die seligen 80er Jahre sind nicht zufällig sondern gewollt - und gut gelungen. „Streets Of Tokyo“ funktioniert als astreiner Rocker mit einem coolen Refrain, der ein bisschen an die frühen Dokken-Scheiben erinnert. Michel Voss spielt ein saugeiles Solo, das mich wiederum an Alice Cooper in seiner 80er Jahre-Phase erinnert („Prince Of Darkness“). Bei den Texten hat kein geringerer als der früherer Scorpions-Schlagzeuger Herman Rarebell mitgewirkt. Der muss es wissen, so oft wie die Scorpions bereits in Japan gespielt haben. „Show No Mercy“ hat die Band über das Massaker an Indianern am Wounded Knee geschrieben - und den Song auch gleich den Opfern gewidmet. Der Text ist sehr gut und man merkt, dass sich die Band mit der furchtbaren Geschichte dieser Gräueltat beschäftigt hat. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Rockmusiker durchaus auch für relevante und geschichtsträchtige Ereignisse interessieren und nicht nur für Sex, Drugs und Rock n Roll.

Es gibt von mir 14 Punkte, d. h. hauptsächlich für Hardrock-Fans und Mad Max-Fans empfehlenswert. Insgesamt hätte ich mir ein bisschen mehr Raffinesse bei den Songs gewünscht, die insgesamt den doch immer gleichen Aufbau haben. Trotzdem rockt das Teil ganz ordentlich und wächst ganz klar mit jedem erneuten Durchlauf. Diese Chance sollte man der CD unbedingt geben! Vor allem ist der Gesang aller Ehren wert und ich bleibe dabei: Michael Voss kann Ausnahmesängern wie Sebastian Bach oder Jon Bon Jovi locker das Wasser reichen. Respekt!



Stefan Graßl

Trackliste

1Save Me
2Godzilla
3Sons Of Anarchy
4Rokker Your Life
5Five Minute Warning
6Bring On The Night
7Streets Of Tokyo
8Show No Mercy
9Revolution
10Turn It Down

Besetzung

Michael Voss (Gesang, Gtiarre)
Juergen Breforth (Gitarre)
Roland Bergmann (Bass & Background-Gesang)
Axel Kruse (Schlagzeug)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger