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Reviews

Zelenka, J. D. (Ensemble Marsyas)

Triosonaten Nr. 3, 5 und 6


Info

Musikrichtung: Kammermusik Barock

VÖ: 15.9.2012

(Linn Records / Codaex / CD / 2011 / Best. Nr. CKD 415)

Gesamtspielzeit: 49:43

Internet:

Ensemble Marsyas

LABYRINTHISCH

Schon so mancher hat sich im Labyrinth von Jan Dismas Zelenkas (1679-1745) Triosonaten hoffnunglos verirrt: In tastend-suchendem Charakter wird ein enormer Motivreichtum entfaltet, Themen werden aneinandergereiht, ineinander geschachtelt, kühne harmonische Wendungen unterlaufen ein ums andere Mal die Hörerwartungen, plötzliche Richtungs-, Stimmungs- und Tempowechsel tragen das ihre dazu bei. Es ist eine enorm gelehrte, dicht konstruierte Musik, die an Ausführende und Zuhörer hohe Ansprüche stellt. Eine der wesentliche Herausforderungen für die Interpreten ist es dabei, den Sonaten trotz aller Mühen keinen gelehrsamen, akademisch-trockenen Ausdruck zu geben.

Wie spielerisch das Ganze klingen kann, hat das Ensemble Zefiro in seiner bis heute unübertroffenen, aber leider schon lange vergriffenen Einspielung (Auvidis, 1995) vorexerziert. Das 2011 in Edinburgh gegründete Ensemble Marsyas greift diesen Ansatz auf, erreicht aber dennoch keine gleichermaßen idiomatische und in allen Details überzeugende Deutung. Da werden einzelne Phrasen dann auch einmal eher als Übergang betrachtet und mit weniger aufmerksamer Artikulation bedacht. So manch leichterhand hingeworfene Lauf in den Bläserstimmen, bei dem die Töne zu stark ineinander gezogen werden, legt hiervon Zeugnis ab. Doch in Zelenkas verdichteter Musik gibt es keine unwichtigen Momente: sie fordert neben der Muszier- eben auch geradezu besessene Detailfreude und die permanente Transparenz der Struktur. Trotz aller Lebendigkeit und Heiterkeit, die diese Einspielung ausstrahlt, schöpft sie das Potential der Musik daher nicht vollständig aus. Zu den derzeit erhältlichen Interpretationen stellt sie ungeachtet dessen eine respektable Alternative dar.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Sonata V F-Dur, ZWV 181/5
Sonata III B-Dur, ZWV 181/3
Sonata VI c-moll, ZWV 181/6
Andante aus: Simphoni á 8 Concertanti a-moll ZWV 189

Besetzung

Ensemble Marsyas:

Josep Domenech Lafont, Molly Marsh: Oboe
Peter Whelan: Fagott
Thomas Dunford: Theorbe
Phlippe Grisvard: Cembalo, Orgel
Christine Sticher, Monica Huggett: Violine
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger