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Reviews
Bernhoft

Solidarity Breaks


Info
Musikrichtung: Pop, Soul, Funk

VÖ: 08.07.2011

(Ministry of Sound / Warner)

Gesamtspielzeit: 39:14

Internet:

http://www.myspace.com/jarlebernhoft


Fans beschreiben den Norweger (Jarle) Bernhoft als ein Kleinod funkiger Soulmusik. Zumindest als Livekünstler. Zugleich äußern sich dieselben Fans enttäuscht über sein Album "Solidarity Breaks": Zu flach und klinisch sei der Sound, die Stimme zu stark in den Hintergrund gerückt...

... mindestens mal ein Grund, etwas genauer hinzuhören. Bernhoft beginnt sein Album mit dem Track "Sing Hello & some more", der durchaus die Qualität hätte, mit etwas mehr Gitarren auf einem Lenny Kravitz-Album aufzutauchen. Tatsächlich ist die Instrumentierung zu Anfang aber sehr zurückhaltend, ob das beabsichtigt war, kann ich nicht beurteilen - besser gefällt mir dann aber der tonale Overkill am Ende des Songs. Ein schöner Einstieg...
... nur geht es leider nicht so weiter: Schon das folgende "Choices" klingt so stark nach schwarzem Soul der 90er, dass nicht nur die Stimme von Bernhoft nicht passend klingt, auch der Song selbst klingt einfach verstaubt. Und leider geht es mit der Ballade "Stay with me" so weiter, derart klischeehaft hatte sich auch der mit guter Stimme gesegnete Max Mutzke ins musikalische Abseits gesteuert. Dass (Jarle) Bernhoft eine angenehme und variantenreiche Stimme hat will man dabei gar nicht in Abrede stellen, aber seine Songs sind schlichtweg Kopien klassischer Soul- und Funk-Songs - und damit gewinnt man keinen Blumentopf! Da ist es egal, ob er sich an einem Funk wie "Good Intentions" versucht oder wiederum an einem 90s-Track wie "C'Mon Talk", der mit leicht verdaulichen Hip Hop-Rhythmen arbeitet...

... trauriger Tiefpunkt ist die nichtssagende und mit Effekten aufgepeppte "Ballade" "Space in my Heart", so dass am Ende leider nur ein vernichtendes Urteil bleibt. Stimme hin oder her: Das Soundwriting ist eine reine Farce, ist die Kopie der Kopie einer Kopie, die aus dem 90ern auf uns gekommen ist. Diese Musik mag ihre Zeit gehabt haben - aber die ist lange vorbei. Tracks von der Art des Openers "Sing Hello & some more" würden wir sicherlich gerne öfter hören - aber der Rest von Solidarity Breaks ist zum Abgewöhnen. Hätte ihm mal jemand vorher sagen können: Wozu gibt es Produzenten und ein verantwortlich agierendes Management?!



Andreas Matena



Trackliste
1Sing Hello & some more4:25
2 Choices3:48
3 Stay with me4:22
4 Good Intentions4:00
5 C'Mon Talk3:41
6 A bad Place to reside1:54
7 Control3:34
8 Space in my Heart5:00
9 Prophet4:36
10 Shout3:54
11 Buzz Aldrin 5:11

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