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Boysetsfire
The Misery Index: Notes From The Plague Years
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After The Eulogy bedeutete mir die Welt, als dann aber Today Come Tomorrow veröffentlicht wurde, belächelte der Szeneretter Kevin plötzlich alle, die Boysetsfire noch cool fanden. Nach The Misery Index: Notes From The Plague Years möchte ich mich offiziell bei jedem der Leidtragenden für diese Dummheit entschuldigen.
Pathos und Hymnenhaftigkeit wurden ja bei den Deleware-Boys - seit 1993 durch den bayrischen Ex-My Hero Died Today-Gitarristen Robert Ehrenbrand am Bass verstärkt - noch nie klein geschrieben. Der Unterschied ist aber, dass das auf dem neuen Album endlich wieder glaubhaft und echt klingt. Wer hat schließlich noch nichts gefühlt, was man sogar selbst als pathetisch abstempeln würde? Eben! Boysetsfire scheuen sich nun diesmal wirklich kein bisschen, genau das voller Energie und Herzblut in ein Album zu gießen, was die Band in den letzten Jahren noch mehr zusammen geschweißt hat, rechnen aber gleichzeitig mit Plattenindustrie und Gegenwartspolitik ab. Und klinge das so profan wie es wolle! The Misery Index: Notes From The Plague Years ist sicherlich das pessimistischste Boysetsfire-Album bisher, vor allem, da es auf einer stark persönlichen Sicht heraus geschrieben ist. Natürlich kommt man so aus dem "Us vs. Them"-HC-Klischee nicht unbedingt raus, aber irgendwie stört das doch auch keinen... Hardcore sollte und soll echt sein. Und das isser in diesem Fall. Punkt.
Auf The Misery Index: Notes From The Plague Years flechtet die Band Stilausflüchte mehr und passender als nie in ihren eigenen Sound ein. Auch die zwei Hochzeiten von emotionalem Rock und Moshpit-Prügeleien werden nun wieder problemlos betanzt.
Was auf Today Come Tomorrow noch mit der Produktion versaut wurde, ist 2006 wieder im Heilen. Boysetsfire sind auf jeden Fall da zurück, wo man sie haben wollte. Und das mit schlichtweg stärkeren Songs als zuletzt. Nicht umsonst gelten sie als eines der Originale des modernen Hardcore. Wer das nicht begriffen hat oder es - wie ich - vergessen hatte, sollte sie sich schleunigst live anschauen gehen. Ich bin mir sicher, dass The Misery Index: Notes From The Plague Years einer ganzen Schar von Menschen das bedeuten kann, was mir After The Eulogy bedeutete. Guter Griff, Burning Heart!
Kevin Kirchenbauer
| Trackliste |
| 1 | Walk Astray |
| 2 | Requiem |
| 3 | Final Communique |
| 4 | The Misery Index |
| 5 | (10) And Counting |
| 6 | Falling Out Theme |
| 7 | Empire |
| 8 | So Long... And Thanks For The Crutches |
| 9 | With Colf Eyes |
| 10 | Deja Coup |
| 11 | Social Register Fanclub |
| 12 | Nostalgic For Guillotines |
| 13 | A Far Cry |
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| Besetzung |
Matt Krupanski - Schlagzeug
Chad Istvan - Gitarre
Nathan Gray - Gesang
Robert Ehrenbrand - Bass
Josh Latshaw - Gitarre
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