Prosit Neujahr!

An der Frankfurter Börse haben die Sektflaschen schon einige Tage vor dem Jahreswechsel geknallt. Der DAX beendete das Krisenjahr 2023 im Höhenflug. Kurz vor Jahresende hatte er zum ersten Mal überhaupt die 17.000er Marke überschritten.

Ein Grund zur Freude oder zumindest für etwas Erleichterung? Wohl eher nicht! Denn ein Motor des wirtschaftlichen Erfolges ist die brummende Rüstungsindustrie. Aus der Sicht von Rheinmetal & Co ist es sicher erfreulich, dass die produzierten Waffensysteme und Munitionsvorräte endlich mal ordentlich verbraucht werden und so neue Nachfrage in einem Industriesegment geschaffen wird, das so hohe Gewinne garantiert, wie kein anderes. Die damit verbundenen entsetzlichen Tragödien interessieren nicht – zumindest nicht in den Jahresbilanzen.

Da kommt „Die Industrie", die neue Single von Sedlmeir, gerade richtig. Sie befasst sich mit der Rüstungsindustrie und ihrer Gleichgültigkeit gegenüber den Schäden, die sie anrichtet.

Die Produktivität der MAS in der Adventszeit hinkt der Industrie etwas hinterher. Das ist schade, weil Musik keinen Schaden, sondern eher Freude anrichtet. Wir liefern dieses Mal mit der schönen mathematischen Reihe „1 – 2 – 4“ ab, eine Buchbesprechung, zwei Kolumnen, vier Live-Berichte.

Letztere stammen allesamt von unserem ruhelosen Roland. Er hat sich in den vergangenen Wochen die Jazzer Pilgrim und Unbound angehört und sich bei krachendem Metal von Humulus und Below a silent Sky die Ohren frei blasen lassen. Düster wurde es bei Mars red Sky und Neànder im Jenaer KuBa. Dagegen steckte Sandra Hüller vorweihnachtliche Lichter zwischen Pop und Jazz auf.

Die Kolumnen teile ich mir – wie üblich – mit Ingo. Er bringt der Acapella Band Wise Guys die Gitarrentöne bei. Ich schaue wieder 25 Jahre zurück und nehme Jon Lords Soloalbum Pictured within in den Blick. Literarisch geht es noch etwas weiter zurück. Henning Dedekind beschäftigt sich in der aktualisierten und erweiterten Auflage seines Buches Krautrock vor allem mit den frühen Jahren des schwer fassbaren, aber immer wieder faszinierenden Phänomens, in den späten 60ern und frühen 70er Jahren.

Wer damit durch ist, klickt sich in die Reviews. Dort sind wieder über 70 mehr oder weniger neue Scheiben auf Herz und Nieren überprüft worden.

Im Namen der gesamten MAS-Redaktion wünsche ich Euch und Ihnen ein gesegnetes 2024.

Norbert von Fransecky

Ein Update als PS: (Denn ich will mir meine „mathematische Reihe" nicht kaputt machen lassen) In allerletzter Minute wurde noch ein Live-Bericht eingestellt. Stefan berichtet von Stings Nikolauskonzert in Nürnberg.