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Reviews

Geva Alon

Get closer


Info

Musikrichtung: (Alternative) Folk, Singer/Songwriter, Rock

VÖ: 06.05.2011

(2B Vibes / ADA Global-Warner)

Gesamtspielzeit: 43:36

Internet:

http://www.myspace.com/gevaalon

Musik israelischer Künstler findet bei uns nur spärlich Einzug, auch wenn Aviv Geffen, Asaf Avidan oder auch die Metalband Orphaned Land mittlerweile (gute) Bekannte in unseren Breitengraden sind. Von Geva Alon kann man das leider noch nicht behaupten, auch wenn Get closer bereits sein drittes Soloalbum ist. Einerseits verständlich, hat es doch geschlagene zwei Jahre gedauert, bis es jetzt den Weg nach Deutschland gefunden hat. Aber besser spät als nie. Und das gilt für dieses zehn Lieder starke Kleinod auf jeden Fall. Denn die Platte zählt zweifelsfrei schon jetzt zu den großen Jahreshighlights im Segment Singer/Songwriter und Alternative Folk.

Von der ersten Note an, die man hier vernimmt, hört man gebannt zu. Die emotionale Stimme und die Lieder des Sängers und Gitarristen nehmen einen von den ersten folkigen Tönen bis zum letzten schnarrenden Gitarrenwimmern gefangen. Vielleicht liegt das Geheimnis darin begründet, dass das Album Alons bisher persönlichstes ist, wie er selbst sagt. „Zum ersten Mal überhaupt singe ich über meine Familie, mich selbst und meine Heimat“, gibt er zu Protokoll. Musikalisch umgesetzt wurde das Ganze mit sparsam instrumentierten Folksongs, leichten Country- und kräftigen Alternative-Rock-Anklägen und zarten Balladen mit großen Melodien.

Bereits der Eröffnungstitel „Here comes the tune“ ist eine Großartigkeit, die von der Intensität an die verblichenen Madrugada erinnert. Nicht das einzige Mal, dass man dies von einem dieser Liedern behaupten kann. Dabei möchte man Geva Alon das Etikett des israelischen Neil Youngs anheften. Musikalisch nicht ganz unähnlich, ist die Stimmung hier doch eine ganz andere, eindringlichere. Auch wenn man bei „The folks back home“ oder „Get closer now“ fast schon Crazy Horse-verdächtige, krachende Gitarrensoli vernimmt, was für einen Kontrast zu den unwiderstehlichen Melodien sorgt. Und diese sind das wahre Highlight von Get closer. Stücke wie das melancholische „Come race with me“, die leichte Americana-Nummer „I can see the stars“, die anfangs sehr reduzierte Ballade „Fade away with you“ oder das nach entspanntem Alternative Rock klingende „The folks back home“ fesseln einfach mit ihren guten Arrangements und umhüllen einen regelrecht mit schönen Harmonien.

Wer mal wieder eine CD sucht, bei der er oder sie so richtig die Seele baumeln lassen kann, ist bei Geva Alon und Get closer genau an der richtigen Stelle. Ich bin hiervon komplett hingerissen. Aber ich denke, ich dürfte hier nicht der einzige bleiben. Sehr, sehr schön!


Ein Interview mit dem Künstler gibt es an dieser Stelle zu lesen.



Mario Karl

Trackliste

1Here comes the tune3:40
2Help me girl2:41
3Come race me4:35
4The wind whispers4:02
5I can see the stars4:00
6Comet4:43
7The folks back home6:25
8Fade away with you3:50
9Green valley2:01
10Get closer now7:39

Besetzung

Geva Alon (Lead Vocals, Guitars & Piano)
Ben Golan (Guitars & Vocals)
Dor Koren (Bass & Vocals)
Naveh Koren (Drums)

Guests:
Louis Stephens (Hammons on „Comet“)
Thom Monahan (Tambourine on „Comet“)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger