····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Woolly Wolstenholme

Black Box recovered


Info

Musikrichtung: Art Rock

VÖ: 29.03.2004

(Eclectic / BMG)

Gesamtspielzeit: 77:23

Internet:

www.wollywolstenholme.co.uk

1981 begegnete der auffällige Name Wolly Wolstenholme kurzzeitig auch den Radiohörern, die nicht zum engeren Barclay James Harvest-Fankreis gehörten. Im Zuge der mit reichlich Hitsingles versehenen Alben Eyes of the Universe und Turn of the Tide konnte sich “Sail away“ von dem damals bereits Ex-BJH-Keyboarder, das auf diesem Re-Release als Bonus-Track enthalten ist, über ein gesundes Maß an Airplay freuen.

Die Beziehung zu Barclay James Harvest ist eines der großen Rätsel dieser CD, die Wolstenholme-Material aus den Jahren 80 und 81 präsentiert. Der Name Barclay James Harvest fällt im Booklet nicht ein einziges Mal. Dass die hier zu hörenden Stücke wohl während oder direkt nach der Trennung von der Band entstanden sein müssen, wird nicht erwähnt. Dass die Trennung nicht aus den berühmten „musikalischen Gründen“ heraus geschehen sein kann, wird schnell deutlich.

Denn die Original-Version von Songs from the black Box (Tracks 1 bis 9) enthält nicht nur Stücke, die klar in ältere (8, 9) oder ganz alte (7) BJH-Zeiten verweisen, sondern auch Stücke, die eindeutige Parallelen zu den bedien oben genannten BJH-Scheiben haben (3 und 5). Der Name Wolstenholme taucht auf diesen beiden CDs allerdings auch als Autor nicht mehr auf. Der Verdacht, dass hier ein Split im Bösen mit Ideenklau in die eine oder andere Richtung stattgefunden hat, läge also eigentlich nahe, wenn da nicht der völlig unkommentierte Abdruck der BJH-Website im Booklet wäre.

Wolstenholme-Solo macht einen ruhigeren, elegischeren Eindruck, als die BJH-Alben. Er selber spricht wörtlich (deutsch!) von „süss-sauer Songs“.
Nicht nur, weil er auch Keyboarder ist, scheint er bei BJH eine ähnliche Rolle wie Tony Banks gespielt zu haben, wenn man dessen Solo-Werke mit denen seiner Mother-Band vergleicht. Ebenso wie Banks´ Solo-Werke sind Wolstenholmes oft sehr schön und atmosphärisch und ermöglichen es gut abzuschätzen, welchen wichtigen Einfluss er auf die BJH-Stücke wohl gehabt hat. Gleichzeitig fehlt ihnen aber etwas das Spektakuläre, Aufmerksamkeit erheischende. So kann man die Scheibe ruhig genießen ohne allzu überrascht zu sein, dass sie im Meer der Zeit ziemlich untergegangen ist.

Der Re-Release Black Box recovered enthält neun Bonustracks, darunter vier Demos (11 bis 14), drei 81er Live-Aufnahmen aus Wien (15-17) in echtem Bootleg-Sound und einen neuen Song von 2003 (18), der Ausblick auf ein im Booklet angekündigtes neues Studio-Album, das erste seit 23 Jahren, sein soll.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Decievers all6:03
2Has to be a Reason4:36
3Down the Line2:36
4All get burned3:26
5Too much, too loud, too late6:11
6Even the Night3:20
7The Will to fly4:12
8The Sunday Bells4:41
9Open3:39
10Why remain1:35
11Sail away3:54
12A Prospect of Whitby3:00
13Patriots5:58
14Quiet Islands5:03
15American Excess6:11
16Lives on the Line2:53
17Decievers all6:14
18Bootham Park Elegy3:36

Besetzung

Wolly Wolstenholme (Key, Voc)
Kim Turner (Dr)
Steve Broomhead (Git)
Terry Grady (B)

Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger