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Reviews

Vitalij Kuprij

Forward and beyond


Info

Musikrichtung: Neo-Klassik Metal

VÖ: 23.02.2004

(Lion / Alive)

Gesamtspielzeit: 51:58

Internet:

www.vitalijkuprij.com

Bereits das von Derek Riggs (Iron Maiden) gestaltete Cover des schicken Digi-Packs gibt die Richtung für den musikalischen Genuss vor - ein gelegentlich riskant werdender Balanceakt zwischen opulenter Fantasie und süßlichem Kitsch. Daher wird es auch nicht an Kritikern mangeln, die dem gebürtigen Ukrainer Kuprij sein neues Album rechts und links um die Ohren schlagen werden. Millionenfacher Missbrauch von viel zu vielen Noten, um dem Hörer die Ohren zuzukleistern und ihn in immer neuen Instrumentalkapriolen zu ersticken, dürfte das Urteil lauten. Stellenweise ist das was dran, aber da dürfte dann auch viel an Vorurteil drin stecken.

Kommen wir erst mal zu den Fakten. Forward and beyond ist ein wirkliches Solo-Album geworden. Kompositionen, Arrangements, Produktion und Mix und praktisch alle Instrumente lagen in der Hand von Kuprij selbst. Lediglich beim Mix und als Co-Producer stand ihm Shawn Leahy zur Seite, der als Toningenieur auch die Keyboards und Pianos betreut hat.
Einzige Ausnahme davon: die Gitarren! Für fast jedes Stück hat sich Kuprij einen Saitenhexer als Duellpartner an die Seite geholt, was zum Teil zu herrlichen und abwechslungsreichen Dialogen führt, die nicht ganz in der Tradition eines Lord-Blackmore-Zwiegesprächs stehen, es aber auf ihre Weise mit ihnen aufnehmen.

Kuprij greift die klassischen Inspirationen einfach an einem anderen Punkt ab. Ohne einen völligen Gegensatz zu konstruieren, kann man Blackmores Inspirationen eher im Barock (Bach) und der Renaissance finden, während Kuprij vermehrt den langsam überfrachtet werdenden Spätbarock, das Rokoko und die Romantik aufnimmt. Wer Dresden mehr schätzt als Preußen, der dürfte bei Kuprij an der rechten Adresse sein.

Mir gefällt’s. Gelegentlich hätte ich mir ein längeres Ausarbeiten der ruhigeren Flügel-Parts gewünscht. So bleiben für die ruhigeren Gemüter vor allem einige Intros und das kurze “Illusion“, das aber ebenfalls mehr den Charakter einer Ouvertüre für die folgende “Message of Hope“ hat und sehr synthetisch daher kommt.
Ansonsten ist viel Power und viel Bombast zu bewundern. Mittendrin eine recht interessante romantische Insel der Ruhe. “Far from home“ lässt das Meer vom Cover akustisch zu seinem Recht kommen und wiegt den Hörer mit seinem weichen warmen Sound im sanften Wellengang in der Sommersonne.

Track 6 und 10 sind Bonus-Tracks auf der Europa-Edition von Forward and beyond.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Forward and beyond5:40
2Piano Overture5:37
3Time will tell6:50
4Variations in d Minor5:02
5Far from Home6:32
6Phantom Flurries1:06
7Solar Impact5:02
8Illusion2:57
9Message of Hope5:54
10Idol Tribute6:47

Besetzung

Vitalij Kuprij (Produzent und alle Instrumente außer den Gitarren)
Shawn Leahy (Co-Produzent)

George Bellas (Git <1>)
Michael Romeo (Git <2>)
Michael Harris (Git <3,7>)
Jeff Kollmann (Git <4>)
Javier Leal (Git <5>)
Roger Staffelbach (Git <9>)
Borislav Mitic (Git <9>)
Francesco Fareri (Git <9>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger