····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Wagner, R. (Thielemann)

Der Ring des Nibelungen


Info

Musikrichtung: Romantik Oper

VÖ: 18.11.2009

(Opus Arte / Naxos / 14 CD / DDD / live 2008 / Best. Nr. OACD9000BD)

Gesamtspielzeit: 896:00

IM KLANGSTROM

Auch wenn Christian Thielemanns sehr langsame Tempi nicht den von Richard Wagner gewünschten dramatischen Pulsschlag erreichen (was dem Bayreuther Meister freilich auch bei seinen Dirigenten zu Lebzeiten nicht vergönnt war), gelingt ihm doch ein eindringlicher Ring des Nibelungen. Zwar benötigt er von allen Wagnerdirigenten die meiste Zeit. Doch die Proportionen stimmen und damit die internen Spannungsverläufe. Thielemann schwelgt in der Partitur. Die Klangfarben sind rauschhaft disponiert, der große Apparat klingt organisch und entfaltet einen hypnotischen Sog. Nicht nur das kongenial aufgefasste, suggestiv strömende und wirbelnde Vorspiel zum Rheingold ist ein großer Wurf. Selbst die oft so vulgär dahingalloppierende Walküren-Musik glost in attraktiven Farben; man kann diesen Teil ja auch mit gutem Grund ziemlich schrecklich finden, doch gemacht ist es hier einfach toll.
Ins allgemeine Wagner-Gesangs-Verfall-Lamento kann man natürlich auch bei dieser Produktion einstimmen. Dabei gibt es einige ausgezeichnete größere und kleinere Nebendarsteller zu entdecken: Kwanchul Youn (Hunding), Hans-Peter König (Hagen), Gerhard Siegel (Mime), Christa Meyer (Erda) und Michelle Breedt (Fricka) machen ihre Sache gut und verlieren nicht den Kampf gegen die breiten Tempi. Wichtige Rollen haben dagegen nicht immer das Glück einer befriedigenden Besetzung: Albert Dohmen bringt als Wotan zumindest Solidität mit. Doch Endrik Wottrichs Siegmund artikuliert unsauber, Linda Watsons scharf timbrierter Brünhilde fehlt es an Frische und Stephen Goulds schmalem Siegfried geht das Heldische zu sehr ab. Klanglich ist das ganze ordentlich und weitgehend störungsfrei. Auf der Promopressung war jedoch der zweite Akt der Walküre total verknistert.



Georg Henkel

Besetzung

Stephen Gould: Siegfried
Endrik Wottrich: Siegmund
Linda Watson: Brünhilde
Albert Dohmen: Wotan
Kwanchul Youn: Hunding
Michelle Breedt: Fricka
Hans-Peter König: Hagen
Christa Meyer: Erda

Orchester & Chor der Bayreuther Festspiele

Christian Thielemann: Leitung
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger