····· Verlosung: Drei Mal zwei Tickets zur Record Release Party der Leipziger Metaller Factory of Art ····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Faith & the Muse

: ankoku butho :


Info

Musikrichtung: Gothic Rock

VÖ: 30.10.2009

(Dance macabre / Alive!)

Gesamtspielzeit: 45:50

Internet:

http://www.mercyground.com/

Ich hatte den Gothic Rock dieses Jahr aufgegeben. Da kamen einige Scheiben, die unter diesem Segel fuhren, die so klischeehaft und grottig waren, das ich diese Musikform zu Grabe tragen wollte. Und nun kommt zum Ende des Jahres dieses Album der Altmeister von Faith and the Muse! Die zeigen denen, die das Genre versumpfen lassen, wo der Weg war, und wo er immer noch ist.

Mit dem ersten Album seit 2003 legt die Band von William Faith und Monica Richards die Standards neu fest. Eröffnet wird das Album, das sich mit dem japanischen Shinto Glauben auseinandersetzt mit dem sphärischen, nur aus dem hallenden Gesang Monikas bestehenden „The women in the snow“.Das folgende „Kamimuake“ ist ein aus schwelgerische Keyboards bestehendes kurzes Instrumental, das einen in trügerische Ruhe versetzt, denn „Blessed“ ist dann der erste richtige Gothicrocker per exelance. Schneidende Gitarren, hartes, schnelles Drumming, hymnische, aber doch nicht triefende Keyboardflächen und dazu der sirenenhafte Gesang Monicas.
„Battle Hym“ ist dann ein erster großer Höhepunkt und für mich auch das beste Stück der Scheibe. Treibende japanische Taikodrums, tribiale Rhythmen große Keyboardflächen, dazu diese perlenden Saitenistrumente und der mystische und irgendwie antreibende Gesang Monicas. Wenn William dann noch zu seinen Schreien ansetzt, verstärkt sich das Ganze zu einem manischen Tanz. (Besonders gut wirkt hierbei der Song mit dem Video, das auf der beiliegenden DVD enthalten ist.)
Glocken eröffnen das von japanischen Taikodrums gespielte Rhythmuswerk „Bushido“. Hier kommen einem natürlich Dead Can Dance in Erinnerung, aber gewisse Parallelen gab es da schon immer. Diese treten besonders zu Tage, wenn in „Nine Dragons“ die manische Perkussionsarbeit weiter geht, aber nun diese tiefen Orchesterparts dazu einsetzen. Dazu leistet William Faith eine manische (Sprech)Gesangsarbeit.
Dunkle Welten, in die man mit wippenden Beinen hinein tanzt. „Harau“ beruhigt dann wieder die Szenerie mit Vogelgezwitscher und sanften Klängen, die jedoch nach wenig mehr als einer Minute in den Gothicrocker „When weg go dark“ mündet. Hier treffen dunkle Gitarren der Marke X-mal Deutschland auf dunklen, treibenden Bass und kreisende Keyboardteppiche. Dazu Monicas Stimme und fertig ist der Klassiker. Ein wenig an die Cure der mittleren achtziger Jahre erinnert „The red crown“, ein klarer, traurieger Bass, langsame, aber treibende Drums und perlende Gitarren. Tiefer Bass und ein langsamer, aber doch beschwingter Rhythmus zu traurig verhallenden Gitarren, darüber die geflüsterte Stimme Monicas, das ist das folgende „Kodama“. Das ist einfach nur wundervoll und mysteriöse Atmosphäre, die den Zuhörer in andere Welten führt.
Von exotischen Saitenistrumenten und tribialen Perkussionen ist das folgende „She waits by the well“ bestimmt. Mystisch und manisch. Mit „Sovereign“ und „To be continuted“ folgen noch zwei knallige Gothicrocker, von dem insbesondere erstgenanntes auf Grund seines, nun ja, traditionellen Soundgewandes überzeugt. Dieses Stück hätte so auch auf die erste Sisters Platte oder eben auf frühe Faith and the Muse Scheiben gepasst.
Musikalisch können die alten Recken also voll und ganz überzeugen, lange habe ich nicht mehr ein so tolles Album aus der so genannten schwarzen Szene gehört. Da kann es nur durch schlampige Verpackung Abzüge geben. Doch auch da hebt sich die Band wohltuend ab. Die Scheibe erscheint nur in einem edlen Boxet, welches ein kleines Buch und eine DVD enthält. Auf der DVD sind dann nicht nur unnütze kleine Videos, nein, es gibt seltene Livevideos, die beiden zum Album gefertigten Promovideos, ein Interview und ein 12 Song starkes Konzert von 2007. Mehr geht nicht.
Ein rundum hervorragendes Produkt. Man wird von den Amerikanern noch was erwarten können und es ist gut, das sie wieder da sind. Kaufen!



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1The woman in the snow2:45
2Kamimuake1:08
3Blessed3:56
4Battle Hym4:24
5Bushido2:38
6None Dragons4:35
7Harai1:34
8When we go dark4:26
9The red crown4:21
10Kodama3:36
11She waits by the Well4:25
12Sovereign4:26
13To be continued3:36
14Bonus DVD
15Batlle Hymn Promo Video
16Blessed Promo Video
17Interview
18Livevideo Convergence XIII 2007 (12 Songs)
19The burning Season Live
20Into my own Live
21Sparks Live
22Anywhyn, beneath the waves Live
23Discography

Besetzung

William Faith: Gitarren, Gesang, Instrumente
Monica Richards: Gesang, Instrumente
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger