····· 4-CD-Box mit livehaftigem Ost-Metal zum Mauerfall-Jubiläum ····· Uriah Heep auf Abschiedstour ····· Ringo setzt sich den Stetson auf ····· Der Oktober 2024 wird zum MC5-Monat ····· Kool & the Gang kommen in die „Rock’n’Roll Hall of Fame“ ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Pearl Jam

Ten - Legacy Edition


Info

Musikrichtung: Grunge / Hard Rock

VÖ: 20.03.2009

Epic/Legacy (Sony BMG)

Gesamtspielzeit: 132:36

Internet:

http://www.myspace.com/tenclub
http://www.pearljam.com

Wenn man an Grunge denkt, fällt einem wohl als erstes Nirvana mit deren Album Nevermind und seinem Song "Smells Like Teen Spirit" ein. Aber bereits als zweiter Vertreter des Grunge-Booms wird einem wohl schnell Pearl Jam in den Sinn kommen, dessen erfolgreiches Debütalbum Ten wohl bei vielen nicht weit entfernt von Nevermind im CD-Regal steht. Und eines der bekanntesten Stücke aus der Schublade mit der Aufschrift Grunge ist wohl neben erwähntem "Smells Like Teen Spirit" das bis heute im Radio gespielte "Alive" vom Ten-Album.

Was Grunge nun eigentlich ist oder war, ob er unbedingt aus Seattle kommen muss und ob er einfach nur eine von Dauerwellen befreite und von den Medien aufgebauschte Hardrockvariante war, dem dann wiederum bald der Post Grunge mit dem dauergewellten Chad Kroeger von Nickelback folgte, mag jeder für sich selbst entscheiden. Sicher ist aber, dass sich Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder nicht wie Kurt Cobain mit einer Schrotflinte das Gesicht weggeschossen hat, so dass es die Band als letzte der großen Seattle-Bands des Grunge bis heute gibt - und das in nahezu kaum veränderte Besetzung.

Ten, welches über 12 Millionen Mal über die Ladentische ging, hat mittlerweile achtzehn Jahre auf dem Buckel. Und so hat man sich wohl im Hause Pearl Jam gedacht, dass man sich mit einer Frischzellenkur des Albums mal wieder ins Gespräch bringen kann. "Die Band liebte den Original-Mix von Ten, aber die Jungs wollten auch wissen, wie es sich anhört, wenn die Songs auseinander genommen und neu gemischt werden", erklärt Produzent Brendan O'Brien die Idee zur Remix-Version. "Zuerst zögerte ich, schließlich ist der Longplayer eine Ikone und Millionen von Leuten fuhren auf den Original-Sound ab. Aber die Band hörte einfach nicht auf, auf dem Thema herum zu reiten und nach vielen Jahren konnte ich mich doch mit der Idee anfreunden, den Remix als zusätzliches Feature zum Original anzubieten. Ich ging also neu an die Sache heran, verpasste den Tracks einen direkteren Sound."

Darf man das? Ja klar, natürlich darf man das! Aber muss man das auch? Nein, eigentlich nicht unbedingt... Ein irgendwie komischer Beigeschmack bleibt da natürlich schon, wenn ein sehr erfolgreiches Original neu abgemischt und auf den Markt geworfen wird, vor allem, wenn es sich eher um ein reines Remake als um eine Coverversion mit neuen Aspekten und mit eigenem Stil handelt. Aus diesem Grunde ist wohl dieses Reissue von Ten wohl nur für absolute Fans der Band geeignet. Und dieser Zielgruppe wird wohl nicht zuletzt durch das Geschenk der sechs Bonustracks die Kaufentscheidung leicht gemacht. Oder doch nicht? Denn es gibt neben der hier besprochenen Ausgabe auch noch die Deluxe Edition (mit DVD) oder die Ten Collector's Edition (mit DVD, 4 Vinyl-Scheiben und dem Replikat einer Demo-Cassette aus den Anfangstagen der Band für nur etwas mehr als 100 €) - mehr Ten geht dann wohl nicht mehr...

Fazit: Ten ist sicherlich ein tolles Album, welches in jeder Rocksammlung seinen Platz finden sollte - wer es schon hat und kein Hardcore-Fan der Band ist, kann aber auch ohne diese Neuerscheinung leben, obwohl der Doppelpack preislich durchaus in Ordnung ist und daher für alle, an denen Ten bislang aus unerfindlichen Gründen vorbeigegangen ist, ans Herz gelegt werden kann. Eine nette, aber wohl unfreiwillige Zugabe ist übrigens der kostenlose Sehtest beim Kleingedruckten im Innern der CD-Hülle: wer nach achtzehn Jahren Pearl Jam-Genuss erste Probleme mit den Ohren hat, kann hier doch mal schauen, ob mit den Augen noch alles in Ordnung ist...



Jürgen Weber

Trackliste

CD 1:
1. Once 3:52
2. Even Flow 4:52
3. Aliven 5:41
4. Why Go 3:20
5. Black 5:42
6. Jeremy 5:18
7. Oceans 2:41
8. Porch 3:30
9. Garden 4:59
10. Deep 4:18
11. Release 9:08

CD 2:
1. Once 3:51
2. Even Flow 4:53
3. Alive 5:40
4. Why Go 3:18
5. Black 5:38
6. Jeremy 5:16
7. Oceans 2:41
8. Porch 3:30
9. Garden 4:58
10. Deep 4:17
11. Release 8:59

Bonus-Tracks:
12. Brother 3:59
13. Just a Girl 5:02
14. State of Love and Trust 5:58
15. Breath and a Scream 4:48
16. 2,000 Mile Blues 3:58
17. Evil Little Goat 1:29

Besetzung

Besetzung des Original-Albums:
Eddie Vedder: Gesang
Mike McCready: Gitarre
Stone Gossard: Gitarre
Jeff Ament: Bass
Dave Krusen: Schlagzeug

Aktuelle Besetzung:
Eddie Vedder: Gesang
Mike McCready: Gitarre
Stone Gossard: Gitarre
Jeff Ament: Bass
Matt Cameron: Schlagzeug
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger