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Reviews

My Dying Bride

For lies I sire


Info

Musikrichtung: Doom Metal

VÖ: 27.03.2009

(Peaceville Records/SPV)

Gesamtspielzeit: 59:54

Internet:

http://www.mydyingbride.org
http://www.myspace.com/officialmydyingbride

Melancholy sweet melancholy ...

In den Reihen der Trauerweiden My Dying Bride war es in den letzten Jahren etwas unruhig. So gibt es auf ihrem neuesten und zehnten Streich For lies I sire mit Lena Abé an Bass und Dan Mullins am Schlagzeug eine neue Rhythmusgruppe zu hören, und bedingt durch die Schwangerschaftspause von Sarah Stanton auch eine neue Dame namens Katie Stone am Keyboard. Letztere bringt auch die offensichtlichste Änderung mit sich: Die Rückkehr der Geige. Nach über einem Jahrzehnt gibt es dieses Instrument bei My Dying Bride wieder in echt zu hören, was sofort Erinnerungen an das große The angel and the dark river hervorruft. Besonders das zweite Lied „My body, a funeral“ schlägt in diese Kerbe. Die dezent eingesetzte Doublebass treibt den düsteren und harten Song enorm voran, während sich die melancholische Geigenmelodie in die Gehörgänge frisst.

Dabei beginnt das Album noch recht zaghaft mit ein paar gezupften Gitarrenakkorden und der sanften Stimme von Aaron Stainthorpe. Doch bald stellt sich hier mit der Hilfe von getragenen Powerchords ein Gefühl von Finsternis und Hoffnungslosigkeit, welches sich von Anfang bis Ende durch For lies I sire zieht. Doch auch wenn Songs wie „Santuario di Sangue“, der Titeltrack oder „Echoes from a hollow soul“ unheilvoll klingen, schaffen es My Dying Bride doch immer wieder eher ein Gefühl dunkler Schönheit, anstatt purer Depression zu vermitteln. Eine Kunst welche die Band schon immer verstand und auf der CD wieder voll und ganz zu Tage tritt. Lediglich der melodische Powerdoomer „Bring me victory“ bringt etwas Auflockerung.

Dabei standen My Dying Bride von der Attitüde her schon immer zwischen bedrückendem Doom Metal und erhabenem Gothic. Mit „A chapter in loathing“ zeigen sie aber ganz deutlich wo die Wurzeln der Band liegen. Ein Death Metal-ähnliches Riff und keifender Gesang vermitteln ein garstiges und bösartiges Gefühl, welches ganz im Gegensatz zum Rest des eher getragenen Albums, auf dem Frontmann Aaron meist klar und gefühlvoll seine Texte ins Ohr des Hörers singt, steht. Aber auch das mit einem einfachen Bassriff beginnende und sich aufschaukelnde „Shadowhaunt“ beinhaltet einen spannenden Wechsel zwischen seiner sanften Stimme und harschen Growls. Es zeigt sich welch positive Entwicklung er in den Jahren gemacht hat. Heute klingt er ergreifender wie eh und je. Man nehme nur das epische „Death triumphant“, welches das Album würdig abschließt.

For lies I sire ist wieder eine sehr gute CD von My Dying Bride geworden, welche sich wunderbar in die Reihe der bisherigen Longplayer einfügt und die sämtliche über die Jahre gesammelten Trademarks in sich vereinigt. Allerdings ist sie kein leichtes Stück Musik und bedarf einer gewissen Eingewöhnungsphase bis sie richtig zündet und man sich deren betörender Schönheit bewusst wird. Ein echter Grower eben.



Mario Karl

Trackliste

1Fall With Me7:15
2My Body, A Funeral6:47
3The Lies I Sire5:29
4Bring Me Victory4:08
5Echoes from a Hollow Soul7:19
6Shadowhaunt4:37
7Santuario di Sangue8:27
8A Chapter in Loathing4:46
9Death Triumphant11:06

Besetzung

Aaron Stainthorpe (Vocals)
Andrew Craighan (Guitar)
Hamish Hamilton Glencross (Guitar)
Katie Stone (Keyboards, Violin)
Lena Abé (Bass)
Dan "Storm" Mullins (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger