Reviews

Phillip Boa & the Vodoo Club

Diamonds Fall

Info Musikrichtung: Independent Rock / Pop VÖ: 13.02.2009 (Rough Trade) Gesamtspielzeit: 45:12 Internet: http://www.phillipboa.de

Der angeblich arrogante Phillip Boa ist inzwischen auch schon 25 Jahre dabei und veröffentlicht nach wie vor in relativ regelmäßiger Reihenfolge seine Werke zwischen Indierock und Alternative Pop. Im Grunde ändert sich auch in der 2009er Variante des Vodooclubs trotz erneut leicht anderer Besetzung nichts Grundlegendes, trotz des Mitwirken von Can Musiker Jaki Liebzeit in der Rhythmussektion. Was wirklich auffällt ist, das Boa mit den Jahren immer etwas elektronischer geworden ist und die Produktionen schon sehr viel ausgefeilter sind, als am Beginn seiner Karriere. Und seine Songs sind insgesamt zu meist auch etwas ruhiger geworden, wobei natürlich Ausnahmen wie das typisch zickige „Fiat Topolino“, das so wohl auf jedem anderen Boa Album ebenfalls Platz gefunden hätte, die Regel bestätigt. Dass Boa gute Songs schreiben kann, braucht er nicht mehr beweisen, doch er tut es zum Glück. Somit gibt es unter den elf Stücken des neuen Albums keinen einzigen Ausfall. Aber es gibt auf der anderen Seite halt auch wieder kein neues Container Love, also den herausragenden Song.
Da Boa auch wieder mit Ex Frau und Kollegin Pia Lund zusammenarbeitet, erreichen die Songs natürlich auch wieder einen hohen Boa Faktor.
Diamonds Fall ist sicher nicht das herausragende Werk im Schaffen des Phillip Boa, reiht sich aber mit seinem lupenreinen, stets mit Popappeal gesegneten Alternative Songs im oberen Drittel der Boa Platten ein und zeigt so ganz im Vorbeigehen der Heerschar von Möchtegern Alternative Pop und Rockbands, wie man es richtig macht.

Wolfgang Kabsch