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Reviews

Godhead

At the edge of the world


Info

Musikrichtung: Rock, Alternative, Gothic

VÖ: 20.02.2008

(Driven Music Group/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 79:26

Internet:

http://www.godhead.com
http://www.myspace.com/godhead

Ein neues Godhead-Album ist stets eine Art Überraschungstüte. Immer wieder nahm der Stil der Band kleine Drehungen und Wendungen, bevor er auf den Weg zu einem neuen Album einbog. Früher einmal Industrial Rock und mit der Unterstützung von Marylin Manson in der amerikanischen Heimat zum Erfolg geführt, später dann auch mal neumetallisch. Mit ihrem neuen in ihrer Heimat bereits schon länger erhältlichen Album segeln Godhead jetzt ans Ende der Welt und präsentieren sich wieder etwas anders. Schon fast bodenständig rockig. Man mag es auch neuzeitlichen Alternative nennen. Der Ursprung im elektronischen Rock- bzw. Metalzirkus ist nur noch in Nuancen spürbar, wenn auch durchaus noch vorhanden. Wenn wie bei „Become the sky“ elektronische Beats den Song einleiten oder beim deftig rockenden „Consumption“ Computerklänge die Gitarrenakkorde untermalen. Immer verbreiten auch dezent ausgelegte Keyboardteppiche für eine gepflegt düstere Atmosphäre und rücken das Ganze schon etwas in die Nähe zeitgemäßen Gothic Rocks. Nicht umsonst nennt die Band The Cure oder Bauhaus als ihre Einflüsse. Doch vordergründig ist At the edge of the world recht gitarrenorientiert. Auch die angenehme Stimme von Sänger Bandleader Jason C. Miller steht meist im Vordergrund.

Auf dem Album stehen dreizehn neue Titel (inkl. einem Intro), von denen die meisten ziemlich gut hörbar, aber auch zu einem gewissen Maße gefällig klingen. Nummern wie „The puppet“ oder „Hero“ gefallen mit ohrenschmeichelnden Melodien und groovigen Rhythmen. Tiefe Powerchords sorgen dafür, dass die Chose nie komplett verweichlicht klingt, aber auch nicht wirklich in harte Sphären vordringt. Godhead spielen sich überwiegend im gemäßigten Midtempo durch das Album. Da ist man als Hörer für einen eingestreuten schnelleren Song wie „The decline“ regelrecht froh, was für ein wenig Abwechslung sorgt. Melodien hat der Vierer zuhauf zu bieten. Doch kratzen diese nur an der Oberfläche und hinterlassen auf Dauer keinen größeren Eindruck. Man nehme nur die mit Streichern aus der Konserve unterlegte Halbballade „The origin of suffering“. Das Stück verbreitet eine dezent melancholische Stimmung, schafft es aber nicht den Hörer komplett zu vereinnahmen. Irgendwie klingt es einfach zu berechnend.

Doch insgesamt ist The edge of the world ein hörbares und äußerst solides Album geworden, sofern man keine allzu großen Erwartungen daran knüpft oder man gerne Musik nebenbei hört. Denn das Songwriting von Godhead ist versiert und man merkt, dass hier Profis am Werk sind. Ein Probehören kann kein Schaden sein. Hörer moderner Rockmusik mit leichtem Düstertouch und Fans von Stabbing Westward, neuerer Filter oder in gewissem Maße auch 30 Seconds to Mars könnten an der CD durchaus ihre Freude haben.

An das Ende des Albums haben sich noch fünf Remixe von Albumtracks gesellt, für die sich u.a. Assemblage 23, Fat and Acid oder Curse Mackey verantwortlich zeigen. Das klingt mal nach alter Schule mit 80er-Jahre-Wurzeln (Assemblage Mix von „Stay back“), dezent industrialartig (Melt Mix von „Consumption“) oder über einen stoischen Beat leicht schwebend (Solo-Your-Soul Mix von „Soldier’s song“). Das fügt den einzelnen Songs alles zwar keine neuen Aspekte hinzu, kann aber eventuell für Remixfans und Tanzbegeisterte interessant sein. Die Masse wird es wahrscheinlicher eher langweilen und auf die Stopptaste drücken, bevor die CD die 79. Minute erreicht hat.



Mario Karl

Trackliste

1Approaching the edge (Intro)1:22
2The puppet4:52
3Stay back4:58
4Just take anything3:47
5Hero4:28
6The decline4:18
7Edge of the world3:56
8Closing the door4:46
9Soldier's song4:22
10Consumption3:42
11Become the sky4:19
12And ever4:12
13The origin of suffering4:17
14Stay back [Assemblage Mix]5:28
15Consumption [Melt Mix]4:33
16Soldier's song [Solo-Your-Soul Mix]5:45
17Closing the door [Cursed Mix]4:38
18Edge of the world [Fat Acid Mix]5:33

Besetzung

Jason C. Miller (Vocals, Guitars)
Mike Miller (Lead guitar, Backing vocals)
Ullrich Hepperlin (Programming, Bass guitar)
Ty Smith (Drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger