Reviews

Victoria Vox

Chameleon

Info Musikrichtung: Pop / Rock VÖ: 2008 (Obus Music) Gesamtspielzeit: 44:03 Internet: http://www.victoriavox.com http://www.myspace.com/victoriavox

Für Ihr zweites Album hat Victoria Vox zwei wichtige Dinge im Vorfeld festgesetzt: zum einem hat sie sich mit Mike Tarantino einen guten und namhaften Produzenten geholt (er produzierte unter andrem James Blunt) und sie hat Ihr Hauptinstrument, die akustische Gitarre mit der Ukulele abgelöst. Es gibt zwar auch noch einige Songs mit der Gitarre im Vordergrund, der Großteil der 13 Songs kommt jedoch mit der Ukulele daher. Ist Chamelon nun ein lustiges Popalbum geworden, wie man es bei der Instrumentierung erwarten könnte? Nein, aber es ist eine tolle Produktion zwischen Pop und Rock geworden, die viel ruhigere und Midtempo Songs darbringt und auch einige richtig poppige Stücke. Das Eingangsstück hat noch Folkrockcharakter und auch ein wenig Chanson kann man erkennen. Im zweiten „Tucson“ wird es schon richtig rockig, die rhythmische Ukulele wird von einer Wurlitzer untermalt und eine kräftige Rockgitarre unterstützt die Rhythmussektion und tritt im Refrain zum Vorschein.
"Jessica" wird von der Bassgitarre dominiert, die düster und klar den Rhythmus vorgibt. "The Bird Song" bietet die Ukulele, eine schwere Bassdrum und ein Kinderxylophon.
Das sie auch die Gitarre beherscht zeigt dann zum Beispiel "Alone", ein trauriger aber schöner Song, dominiert von der Stimme Victorias und eben der Gitarre.
Es gelingt Victoria, die wohl annähernd alle Instrumente selber eingespielt hat über 13 Songs einen guten, stets zwischen Pop und Rock und zwischen langsam un schnell wechselnden Spannungsbogen aufzubauen. Auch Ihre Stimme überzeugt meistens, manchmal driftet sie mir zu sehr in Countrygesang ab, aber das ist zum Glück selten. Die fein ausbalancierte Produktion Tarantinos bringen das Ganze dann zu einer ausgesprochen ansprechenden Güte. Schönes Album.

Wolfgang Kabsch