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Diego

Diego

Info Musikrichtung: Metro Pop VÖ: 01.06.2007 (Rookie / Cargo) Gesamtspielzeit: 31:46 Internet: http://www.diego-music.com

Depeche Mode meets Nirvana. Pearl Jam goes Sisters of Mercy. Irgendwie so muss das Rezept lauten, nach dem Diego ihr selbst betiteltes Debüt eingerührt haben. Heraus gekommen ist dabei zeitlose Popmusik, zwischen Gelassenheit und Melancholie.
Gitarre und Bass erzeugt im Hintergrund ein akustisches Backdrop, das etwas, aber nicht zu noisig ist und für eine der Postmoderne passenden Atmosphäre sorgt. Davor agiert die Solo-Gitarre mit lebendigen farbigen Tupfern, die verhindern, dass Diego auch nur ansatzweise in der Depression versinken.

Das Ganze klingt oft so abgeklärt und erwachsen, dass man die Angabe „fünf junge Männer“, im spärlich bestückten Infozettel mit Überraschung registriert.

Auch auf die Herkunft Karlsruhe hätte man wohl nicht so schnell getippt. Obwohl sie passt. Denn die fünf Süddeutschen schleudern sich mit ihrem Erstling genauso hoch an den Pophimmel, wie es ihre Ball tretenden Landsmänner in der 1. Bundesliga tun (taten?). Bleibt nur zu hoffen, dass sich das nicht nur in der Qualität der Musik, sondern auch in Verkaufszahlen nieder schlägt.

Besagte Qualität fällt im Verlauf des Albums etwas ab. Die Überraschungen fehlen in der zweiten Hälfte ein wenig. Aber das geht in Ordnung so. Als Newcomer muss man ja erst mal begeistern. Und das tun Diego gleich mit den ersten beiden Nummern auf überwältigende Weise.
Die düstere Pop-Nummer „Ignorance“ beißt sich mit dem Refrain „Concrete Romantic“, einem wahrhaft urbanen (Karlsruhe?; Red) Slogan im Ohr fest. Es folgt „If you want to“, das absolute Highlight, das eigentlich in die Heavy Rotation jedes ernst zu nehmenden Rock/Pop-Radiosenders gehört. Packend und kraftvoll und gleichzeitig melodiös und entspannt schleifen die Herren hier einen wahrhaften Pop-Brillanten zu recht.

Prädikat: Unbedingt antesten!

Norbert von Fransecky