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Pohle, D. (Voskuilen)

Wie der Hirsch schreit (Musica sacra)

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 01.06.2007 Carus Verlag / Note 1 (CD, DDD (AD: 2004) / Best.nr. 83.413) Gesamtspielzeit: 64:31 Internet: Carus Verlag

Nämlich unter anderem der aus Marienberg im Erzgebirge stammende David Pohle (1624-1695). Er steht musikalisch allerdings Schütz, der sogar Taufpate eines Sohnes von Pohle war, hörbar näher als J.S. Bach. Aber mit seiner Fortentwicklung der geistlichen Arie und des geistlichen Konzerts war Pohle ein wichtiger Wegbereiter für die Kirchenkantate der folgenden Jahrzehnte. Pohles Werke sind dabei meist klein besetzt, was ihnen zusammen mit ihrer Ausdruckskraft einen intimen, innerlichen Charakter verleiht. Der Text wird häufig tonmalerisch-rhetorisch ausgedeutet, der Einsatz von Koloraturen erfolgt eher sparsam. Ähnlich wie bei Buxtehude kommt auch in Pohles Vokalwerken der Instrumentalbegleitung, in welcher er oft zu Elementen aus Tanzsätzen greift, eine herausragende und gleichberechtigt mitausdeutende Stellung zu.
Originell sind seine kontrast- und variantenreichen Sonaten, in denen eine Vielzahl von Formen und Kompositionstechniken auf kleinstem Raum miteinander in immer neuer Weise kombiniert werden.

Der Instrumentalpart ist bei L´arpa festante in den allerbesten Händen. Ein körperlicher Klang und eine barocke Freude an der Bewegung sowie am Ausreizen der Hell-Dunkel-Kontraste zeichnen das feinsinnige Spiel des Ensembles aus. In den Vokalwerken wird dieser Ansatz indes nicht von allen Solisten gleichermaßen mitgetragen: Einzig Hans Jörg Mammel agiert mit edler Tenorstimme ähnlich ausdrucks- und affektstark. Monika Mauch vermag zwar in den Koloraturpassagen zu glänzen, jedoch verliert ihre Stimme in der tiefen Lage an Kraft. Weitgehend matt wirkt der Vortrag des Altus David Erler.

Sven Kerkhoff