····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Santana

Hymns for Peace (2-DVD)


Info

Musikrichtung: Jazz Rock

VÖ: 11.05.2007

(Eagle Vision / Edel)

Gesamtspielzeit: 183:00

Eine Band - ein Thema - ein Festival.
Am 15. Juli 2004 spielte die New Santana Band Hymns for Peace beim 38. Montreux Jazz Festival.

Eins vorweg: Wer sich das Konzert oder die DVD primär wegen des Namens Santana anschaut oder angeschaut hat, dürfte massiv enttäuscht (gewesen) sein. Die Tatsache, dass die DVD unter diesem Namen erscheint, ist mit einer der Gründe für die niedrige Punktzahl.

Lediglich ein Santana-Song, „Jingo“, hat sich als Abschluss des regulären Sets ins Programm verirrt. Ansonsten werden mehr oder weniger friedens- und gerechtigkeitsbewegte Songs quer durch die Rock-, Pop-, Reggae- und Soulgeschichte zu Gehör gebracht - von Bob Marley bis Bob Dylan, von Harry Bellafonte bis Sade, von Friedrich Schiller bis John Lennon.

Die Darbietung ist erst einmal grauselich brav. Das klingt oft wie eine gute(!) Coverband auf einem Schulfest. „Get up stand up“ ist aber eine Lied, das zur offenen Revolte aufruft. Das passt schlicht nicht zu einem schicken Dandy im schwarzen Seidenhemd. Hymns for Peace wird somit weder der besten Latin-Rock-Band aller Zeiten, noch dem Impetus seiner Songs gerecht.

Um dem Auftritt gerecht zu werden, muss aber eines gesagt werden. Das war ein grandioser Auftritt für ein Jazzfestival. Denn wenn gerade einmal nicht die Texte gesungen wurden, was häufig der Fall war, zeigten Chick Corea, John McLaughlin, Ravi Coltrane, Herbie Hancock und eine Reihe weiterer Jazz-Rock-Größen, was sie können. Wäre das unter dem Banner The Montreux Jazz Peace Rock Colaboration erschienen, wäre den engagierten Songs zwar immer noch der Zahn gezogen worden, aber die Sache wäre in sich stimmig gewesen und wohl irgendwo im 12/13 Punkte Bereich gelandet.

Noch zwei Detailbemerkungen.
Das Grande Finale, Schillers „Ode an die Freiheit“, von dem ca. 50-köpfigen ChOur de la Riviera auf deutsch gesungen, war ein Fiasko. So hektisch zerschrieen wurde das Stück wahrscheinlich noch nie. Man fragte sich unwillkürlich, ob der Riviera-Chor wohl aus hastig zusammengerufenen deutschen Urlaubern bestand.
Positiv dagegen, die von dem Rapper(!) Sam Totah unterstützte Version von Lennons „Give Peace a Chance” - so viel Power gab es in dem ganzen Konzert kaum.

Das sieben(!)-minütige “Interview“ mit Carlos Santana zu der Inspiration des Konzertes ist ein eher peinliches Salbadern über die Größe und Bedeutung der beteiligten Musiker, das seinen skurrilen Höhepunkt findet, wenn Santana die Hymns for Peace in eine Reihe mit Woodstock und Live 8 stellt.



Norbert von Fransecky

Trackliste

DVD 1
1 Intro
2 Afro Blue
3 Adouma
4 Redemption Song
5 Exodus / Get up stand up
6 Blowin’ in the Wind / A Place in the Sun
7 Just like a Woman
8 What’s goin’ on

DVD 2
9 Peace on Earth / Boogie Woman
10 Why can’t we live together
11 Light at the Edge of the World
12 Let us go into the House of the Lord
13 Banana Boat Song
14 Day of Celebration
15 As sweet Dancer / In a silent Way
16 Jingo
17 A Love supreme
18 Ode to Joy
Bonus Tracks
19 One Love
20 Imagine
21 Give Peace a Chance
Bonus Feature
22 Interview mit Carlos Santana

Besetzung

The New Santana Band:
Carlos Santana (Lead Git, Voc, Perc)
Jeff Cressman (Posaune)
Bill Ortiz (Trompete)
Chester Thompson (Keys)
Myron Dove (Git)
Benny Rietveld (B)
Dennis Chambers (Dr)
Karl Perazzo (Perc, Timbales)
Raul Rekow (Perc, Congas)
Andy Vargas (Voc, Perc)

Gäste:
John McLaughlin (Git <2,3,4,5,8,9,12,14,15,16,17,18,20,21>)
Wayne Shorter (Sax <2,3,4,5,8,9,14,15,16,17,18,20,21>)
Herbie Hancock (Piano <2,3,4,5,8,9,14,15,16,17,18,20,21>)
Idrissa Diop (Perc, Voc <2,3,4,5,6,8,9,12,13,14,16,17,19,20>)
Angélique Kidjo (Voc, Perc <3,4,5,6,8,14,16,17,19,20,21>)
Ravi Coltrane (Sax <2,3,4,5,8,9,11,14,17,21>)
Barbara Morrison (Voc <6,7,8,17,19,20,21>)
Patti Austin (Voc <6,8,17,19,20,21>)
Sylver Sharp (Voc <6,8,17,19,20,21>)
Chick Corea (Keys <2,3,4,5,19>)
Salvador Santana (Keys, Piano <5,11,15,19>)
Nile Rodgers (Git <16,17,18>)
Steve Winwood (Keys <10>)
Cherie Mitchell (Keys <17>)
Omar Hakim (Perc <16>)
Gerardo Velez (Perc <16>)
Sam Totah (Voc <21>)

ChOur de la Riviera <18>
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger