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Goldbergvariationen (arr. f. Saxophon)
Info
Musikrichtung:
Barock Transkription
VÖ: 01.07.2006 Farao Classics / CD (AD DDD 2005) / Best. Nr. B 108024 Gesamtspielzeit: 48:42 Internet: Sax Allemande |
BACHS HUMOR
J. S. Bachs Kunst, verschiedene kompositorische Verfahren auf ihre Ausdruckspotentiale hin zu befragen und noch die aberwitzigsten kontrapunktischen Verwicklungen ganz unmittelbar klangsinnlich und emotional ansprechend zu gestalten, erscheint in den Goldberg Variationen auf einem späten Gipfel. Diese Bearbeitung für drei bzw. vier Saxophone vermittelt unverstellter als die Cembalo-Originalversion oder die zahlreichen anderen Transkriptionen (meist für Klavier) etwas von dem offensiven Humor der Musik. Der flexible, manchmal „hupige“ Klang der Instrumente ist sicher der eine Grund. Der andere (entscheidende) ist die stimmige Interpretation von Sax Allemande. Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis werden ganz undogmatisch für eine phantasievolle, lebendige Artikulation und Phrasierung fruchtbar gemacht. Eine wohlüberlegte Dynamik sorgt im vielstimmigen Satz für gekonnt gesetzte Akzente. Lediglich das Baritonsaxophon ist, was die Geläufigkeit angeht, etwas schwerfällig und neigt dazu, die melodische Linie zu verwischen.
Lyrisch und verträumt kommen manche Stücke daher, andere dagegen geben sich akrobatisch verspielt oder gnomenhaft aufmüpfig. Ohne den Bogen zu überspannen, gewinnen die Interpreten der häufig eingespielten Musik originelle Facetten ab. Die einzelnen Variationen erklingen übrigens ohne die Wiederholungen - in knapp 50 Minuten ist diese Saxophon-Revue zwischen Barock und Jazz vorüber. Ein ausgesprochen kurzweiliges Vergnügen.
Besetzung
Arend Hastedt, Altsaxophon
Markus Maier, Baritonsaxophon
als Gast:
Marcus Weiss, Tenorsaxophon
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |