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Reviews

Dave Bristow

Sides


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 10.10.2025

(Elasticstage)

Gesamtspielzeit: 43:33

Internet:

https://www.davebristowmusic.com/
https://jazzfuel.com/

Der englische Jazz-Pianist und Komponist David Bristow, mittlerweile in Paris lebend, stellt mit Sides ein Album vor, dessen Musik wie ein Kaleidoskop der Jazzgeschichte wirkt.

„Stars Of Orion“, eine sanft-romantische Piano-Einleitung, danach nimmt der Song Fahrt auf mit einem lasziv-flotten Latin-Rhythmus, und Trompeter Christian Altehülshorst setzt mit einem lebhaften Solo Akzente, gefolgt von Félix Hardouin mit dem Altsaxofon.

„Lightspeed“, im rasanten Stil des Bebop, das erinnert mich sofort an die Musik von Charlie Parker, auch die Präsentation des Themas, wie man es zum Beispiel von Parker/Gillespie kennt. Und dann ein Solo von Mike Stern, dem sicher bekanntesten Musiker des Albums, hier als Gast auf zwei Tracks. Ebenso rasant präsentiert er sein Solo, doch halt in jenem Stil, wie man aus seinem Umfeld im Bereich der Fusion kennt. Und das weitet er noch aus mit dem zweiten Song unter seiner Beteiligung, sein typischer Stil, sehr weich und warm im Sound, mit Hall unterlegt.

Doch Stern in diesem Umfeld als Star hervorzuheben, würde den übrigen Musikern nicht gerecht werden, weil schließlich alle gemeinsam zum sehr zufriedenstellenden Gesamtergebnis beigetragen haben. So stellt zum Beispiel der Bassist Gabriel Pierre mit „We Three“ ein engagiertes Solo auf seinem Instrument vor.

Die enthaltenen verschiedenen Spielarten von Jazz äußern sich jeweils recht individuell, so auch eine Ballade wie „Magenta“ ihre eigene Gestaltung aufweist. Bei „Rauschenberg“ muss ich an jene Zeit denken, als der Hard Bop seine diversen Ausprägungen aufwies, hier fällt mir spontan die Musik von John Coltrane ein.

Französisch wird es dann plötzlich mit „Rêverie d’Automne“, die Sängerin Caloé besingt hier ihre „Herbstträume“, begleitet von Bristow und dem Bassisten Pierre, ja, das geht über die Grenzen des Jazz hinaus, für Einige vielleicht ein sehr schöner romantischer Einwurf zwischendurch, allerdings kann man es auch als „Fremdkörper“ betrachten. Gesungen wird dann noch einmal mit „The End“, zum Schluss des Albums. Katrin-Merili Poom trägt diesen Song gemeinsam mit zwei weiteren Gästen vor, Gustave Reichert als Gitarrist und am Fender Rhodes musiziert Tommy Scott. Mike Stern mag vielleicht für Einige als wichtige Ergänzung gelten, doch für diesen Song ist es meines Erachtens Reichert, der sich besser in die Musik Bristows integriert.

So hat David Bristow mit Sides ein Album geschaffen, dessen Musik sich ausbreitet wie auf einer bunten Leinwand mit vielen verwendeten Farben und somit ein buntes impressionistisch und expressionistisch geprägtes Bild hat entstehen lassen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Stars Of Orion
2 Lightspeed (feat. Mike Stern)
3 The Buddha (feat. Mike Stern)
4 Magenta
5 We Three
6 Rêverie d’Automne (feat. Caloé & Gabriel Pierre)
7 Rauschenberg
8 The Man From Lahore
9 The End (feat. Katrin-Merili Poom, Gustave Reichert & Tommy Scott)

Besetzung

Dave Bristow (piano, compositions)
Christian Altehülshorst (trumpet)
Félix Hardouin (alto saxophone)
Gabriel Pierre (double bass)
Guillaume Prévost (drums)

Featuring:

Mike Stern (electric guitar - #2, 3)
Caloé (vocals - #6)
Katrin-Merili Poom (vocals - #9)
Gustave Reichert (electric guitar - #9)
Tommy Scott (Fender Rhodes - #9)
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