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Reviews

Céline Rudolph / Henrique Gomide / João Luis Nogueira

Amaré



Die drei Aufgeführten nennen sich als wohl auch diese Veröffentlichung Amaré. Céline Rudolph, die deutsche Jazz-Sängerin, Pianist Henrique Gomide und Gitarrist João Luis Nogueira, beide aus Brasilien, versuchen also, Jazz und brasilianische Musik zu verbinden. Unterstützt hierbei werden die Drei auf einem Song vom E-Gitarristen Toninho Horta und auf zwei Stücken von Teco Cardoso mit Saxofon und Flöte.

Gemeinsam geht man an die Aufgabe heran, den Reichtum brasilianischer Musik mit Elementen des Jazz zu verknüpfen. Auf der Basis von Bossa Nova und Samba gab es schließlich immer wieder solche Versuche, Stan Getz vom Jazz kommend oder brasilianische Künstler*innen wie Flora Purim und Airto Moreira, und Hermeto Pascoal, weitere Beispiele gibt es dafür, und stets konnte man feststellen, dass diese unwiderstehliche Rhythmik brasilianischer Musik mit der Freiheit des Jazz stets gut harmonierte.

Bei Amaré ist es so, dass auf Rhythmusinstrumente komplett verzichtet wurde, kein Schlagzeug, keine Perkussion, allein Piano und Akustikgitarre übernehmen diese Funktion. So bleibt es letztlich ein weniger hitzig und die Rhythmen schweben eher sanft dahin, viel mit Emotionen gespickte ruhige Songs, ab und zu ein wenig Melancholie inbegriffen. Sängerin Rudolph ist zwar keine Brasilianerin, hat sich aber auch mit der dort ansässigen Musik intensiv beschäftigt, ich sehe sie jedoch eher als Jazz-Sängerin denn als eine vom Folk geprägte Interpretin. So besitzt sie aus meiner Sicht nicht jene für das Heimatland typische Ausdruckskraft von Kolleginnen wie Eliane Elias, Flora Purim, Tânia Maria, sondern interpretiert letztlich die Musik deren Heimatlandes.

Doch das geschieht durchaus auf recht eigenwillige und eigenwillige Art und Weise, indem jene Elemente eingeflochten werden in die Welt des Jazzgesanges europäischer Prägung. Denn auch höre ich hier keine Ansätze in Richtung Ella Fitzgerald oder Sarah Vaughan, Céline Rudolph steht demnach für sich. Ihre Mitspieler passen sich weitestgehend auch an und bringen auch nicht unbedingt eine heißblütige Stimmung in die Songs. So kam man sich letztlich einander entgegen und schuf diese besondere Musik „zwischen den Stühlen“, diesen Zwischenraum jedoch individuell ausfüllend mit lyrischem Ausdruck, und miteinander stetig kommunizierend.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Lugar comum (4:21)
2 Embaixo da imensidão (5:13)
3 Emorió (5:13)
4 Toca da arara (4:27)
5 Beijo partido (5:24)
6 Jupiter em áries (5:36)
7 Preciso me encontrar: take 1 (2:58)
8 Abril (5:01)
9 Itacimirim (5:28)
10 Preciso me encontrar: take 2 (3:09)

Besetzung

Céline Rudolph (vocals)
Henrique Gomide (piano)
João Luis Nogueira (acoustic guitar)
Toninho Horta (electric guitar - #5)
Teco Cardoso (soprano saxophone, alto flute - #4, 9)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger