Reviews

Deep Purple

Rapture of the Deep (20th Anniversary Edition)

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 29.08.2025 (2005) (Ear / Edel) Gesamtspielzeit: 81:11 Internet: http://www.deeppurple.com

Wenn ich mir Reviews ansehe, die ich vor 20 Jahren geschrieben habe, frage ich mich gelegentlich, ob ich altersmilde geworden bin, oder ob ich mich an das Mittelmaß der aktuellen Veröffentlichungen gewöhnt habe. Jedenfalls war mein Blick „damals“ deutlich kritischer.

Als mir die Neuveröffentlichung von Rapture of the Deep ins Haus flatterte, habe ich erst mal nachsehen müssen, ob ich das Album überhaupt schon in der Sammlung stehen habe. Zu meiner Überraschung besaß ich es nicht nur. Ich habe es sogar bei der Erstveröffentlichung bereits einmal besprochen.

Einen großen Eindruck kann es damals offenbar nicht hinterlassen haben. Und dieses Mal ist mein Eindruck von der damaligen Bewertung ein ganz anderer als oben beschrieben. Nachdem ich Rapture of the Deep nun mehrfach neu gehört habe, bleibt es mir ein Rätsel, wieso ich dafür 2005 16 Punkte verteilt habe. Heute höre ich eher unspektakulären Hard Rock, viele Filler und Qualität vor allem in Details.

So findet sich im Titelsong interessante Orgelarbeit von Don Airey, der immer wieder die positiven Akzente setzt. Das groovende „Back to Back“ sticht nicht nur mit den an Spliff erinnernden Eingangsriffs heraus. Das erdige „Kiss Tomorrow goodbye“ hat was und auch „Don’t let go“ kommt ganz gut.

Dass ich dieses Mal 14 Punkte zücke, ist aber vor allem dem zu verdanken, was es 2005 noch nicht gab. Damit meine ich nicht die Bonus-CD, die bei den meisten Hörern wahrscheinlich nach dem ersten Hör schnell im Schrank verstaubt. Highlight des Re-Releases ist der Bonus-Track „Things I never said“. Eine starke Nummer, die mehr Power hat als das gesamte ursprüngliche Album und mit toller Keyboard- und Gitarrenarbeit glänzt. Und auch „MTV“ der zweite Bonus-Track gehört mit seiner coolen Orgel und den Gitarrensoli zu den Songs in der ersten Reihe.

Dazu kommt ein farbenfroh aufgehübschtes Artwork und ein fettes Booklet mit ausführlichen Liner-Notes und allen Lyrics.

Norbert von Fransecky