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Reviews

Kyle Carey

The Last Bough


Info

Musikrichtung: Gaelic Americana / Folk

VÖ: 26.09.2025

(Americelta Records)

Gesamtspielzeit: 36:21

Internet:

http://www.kyleannecarey.com/
http://www.hemifran.com/index.html

Seit ihrem Debütalbum Monongah begleitet uns die aus New Hampshire stammende Kyle Carey bereits bei Musik An Sich. Zuletzt lief mir die Platte The Art Of Forgetting über den Weg und konnte in mir positive Gedanken auslösen, ist es doch Musik voller leidenschaftlicher Emotionen. Nun gibt es eine Fortsetzung mit The Last Bough, „der letzte Ast“. Erneut ist eindeutig, woher die Protagonistin die Kompositionen ihrer Songs bezieht, die Einflüsse liegen klar auf der Hand, Irland/Schottland, und das mit der speziellen US-amerikanischen Ausrichtung.

So ist zu lesen, dass die zehn Stücke ihres Albums wohl stark von persönlich bezogenen Themen geprägt sein sollen, „ von ihrer Reise durch die Unfruchtbarkeit, von den Freuden und Kämpfen der frühen Mutterschaft und von ihrer tiefen, heiligen Verbindung zur Natur in den Wäldern von Vermont.“. So entstanden die Songs zu Zeiten der Pandemie, während ihrer Schwangerschaft und den damit verbundenen Erfahrungen. So trägt die Protagonistin auch vor, dass ihre Absicht gewesen sei, die ersten drei Jahre ihres Sohnes ganz für ihn und ihn allein nutzen wolle.

Musikalisch drückt sich das so aus, dass die Instrumentierung reduzierter klingt, intimer und stiller, so fehlen auch die Bläsersätze des Vorgängers. Gleich mit der Eröffnung, dem Titelsong, wird eine wunderschöne keltische Stimmung verbreitet. Zu jedem Song im separaten Booklet mit allen Texten werden die Hintergründe zu diesen auch erläutert. So ist hierzu zu lesen: „Inspired by my and my husband's journey through infertility“. So bemerkt man rasch die autobiografischen und recht intimen Grundlagen der Musik, die dann auch oft sehr melancholisch ist. Einen wesentlichen Anteil der Stimmung weise ich Mike McGoldrick zu, der mit seinen Flötenklängen sehr viel wunderbare Elemente beifügt.

Einige Titel werden in gälischer Sprache vorgetragen und bringen somit noch mehr von dieser wunderschönen keltischen Musik ein. Doch auch eine weitere Sprachen wird integriert, bei „Via Del Campo“ zum Beispiel erklingt Italienisch und auch eine entsprechende Stimmung wird hier verbreitet. Letztlich wird das Hauptaugenmerk auf überwiegend ruhige Songs gelegt, die mit ihrer sparsamen Instrumentierung einen großartig romantischen Zauber ausstrahlen. Nur „Armour's Mystique“ fällt aus dem Rahmen mit diesem schleppenden und dumpfen Schlagzeugeinsatz. Interessant ist auch bei diesem Song, wie zum Schluss Anthony DaCosta ein wenig mit der Gitarre „zaubert“.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 The Last Bough (4:12)
2 Latha Bha an Ridire Ag Òl (3:24)
3 Theia's Gaze (3:35)
4 Via Del Campo (2:37)
5 The Sere Wind (3:11)
6 Nach Muladach, Muladach Duine Leis Fhèin (3:04)
7 Eden's Grief (4:17)
8 Bà  i Ù O Ho (4:41)
9 For Your Journey (2:52)
10 Amour's Mystique (4:38)

Besetzung

Kyle Carey (vocals, guitar)
Anthony DaCosta (guitar)
Kai Welch (piano, accordion, synth, general wizardry)
Ruth Moody (Bodhrán/bgv)
Jamie Dick (percussion)
Christian Sedelmeyer (fiddle)
Sam Howard (upright bass)
James Graham (Gàidhlig/bgv on “Latha Bha An Ridire Ag Òl”)
Mike McGoldrick (whistle/flute)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger