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Reviews

Annika Hammer

till att säga hennes namn


Info

Musikrichtung: Volksmusik

VÖ: 28.03.2025

(Kakafon Records)

Gesamtspielzeit: 41:56

Internet:

https://www.annikahammer.se/
https://kakafon.com/

Der Weg führt mich abermals zu einer offenbar unerschöpflichen Quelle ganz besonderer Musik, nach Schweden. Ich überlege mir, ob ich nicht längst die schwedische Sprache hätte erlernen solle. Denn ich denke, dass sollte sich auch im Falle der aktuellen Veröffentlichung von Annika Hammer bezahlt machen. So bin ich zunächst einmal auf einen Translator angewiesen, um festzustellen, dass der Titel der Platte till att säga hennes namn wohl in etwa so etwas wie „ihren Namen sagen“ heißt.(?) Im beigefügten Booklet wird zu jedem einzelnen Song zwar eine schwedische Erklärung geliefert, doch wird das auf zwei Seiten um eine Übersetzung auf Englisch ergänzt.

So erfahre ich, dass es sich bei „Den bergtagna“ um eine weitverbreitete skandinavische Ballade handelt über eine Mädchen, dass wohl vom Geist des Bergkönigs ergriffen wurde und letztlich bei ihm anklopft und um Einlass bittet. Nicht alle Songs sind mit Texten versehen, denn die Tracks 1, 5, 8 und 11 sind rein instrumental.

Annika Hammer startete ihre Laufbahn bereits in ganz jungen Jahren mit einem Job als Barpianistin. Parallel dazu entdeckte sie die schwedische Volksmusik und spielte in Bands wie Ljus och lykta und Stormsvalan. Auf till att säga hennes namn beschreitet sie einen ganz besonderen Weg, und hat eine sehr intime Atmosphäre geschaffen, nur Gesang, Piano und Pedalorgel. Liest man im Lineup noch das Wort Kulning, dann weist dieses auf eine alte skandinavische Gesangstechnik hin, die als Lockruf für Tiere und zur Kommunikation über weite Strecken genutzt wurde.

So sollen die Songs etwas über Einsamkeit und Sehnsucht ausdrücken, eingekleidet in überwiegend traditionelle Volksmusik in der individuellen Bearbeitung der Musikerin. Dargeboten wird Alles recht minimalistisch, aber dennoch sehr ausdrucksstark und auf seine Weise sehr ansprechend durch diese Art der Einzigartigkeit.

Ja, und zuerst ist es natürlich das, was im Vordergrund steht, und das ist eben diese klare Stimme der Protagonistin, die mit sehr viel Wärme und emotionalem Ausdruck strahlt. Und damit kann sie sich in die Herzen von Zuhörern*innen schleichen. Doch zunächst werden wir von instrumentalen Klängen auf dem Piano gerufen, denn „Lålning“ soll heißen: „Calling“.
Zu den übrigen Songs kann man dann die jeweilige Bedeutung erfahren, so dass es einem etwas leichter fällt trotz Unkenntnis schwedischer Sprache die jeweils ausgedrückte Stimmung gut nachvollziehen zu können.“Vallåtar“ zum Beispiel, auf Englisch „Cradle Songs“ ist ein schwedisches Schlaflied, dass Annika auch ihren Töchtern vorgesungen hat, um ihnen das Einschlafen zu erleichtern. Ein trauriges Liebeslied gibt es mit “Det hände sig en aftonstund“ („Once Upon An Evening“)und zum Abschluss werden wir mit „Once More Thy Radiant Sun Doth Rise“ verabschiedet, mit der Botschaft: „Jeder Morgen ist ein neuer Tag“.

Insgesamt gesehen ist diese auf Volksmusik basierende Musik sehr nahe und eindringlich in ihren Botschaften, sie berührt und läßt den Schluss zu, dass Annika Hammer es verstanden hat, eine sehr natürliche und einfache Brücke zwischen ihr und allen Zuhörern*innen zu schaffen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Lålning
2 Den bergtagna
3 Fiskekär
4 Adeline
5 Dansa lite
6 Vallåtar
7 Det hände sig en aftonstund
8 Aftonpolskan
9 Vilda djur och drakar
10 Sjömansvisa
11 Preludium
12 Din klara sol

Besetzung

Annika Hammer (piano, sång, kulning och tramporgel)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger