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Reviews

Atzko Kohashi & Tony Overwater

PORGY


Info


2023 musizierten sie zuletzt zusammen: Atzko Kohashi & Tony Overwater, mit der Veröffentlichung A Drum Thing dokumentiert. Mit dem aktuellen Album PORGY haben sich die Beiden um zwei Mitspieler erweitert, Michael Moore mit Klarinette und Altsaxofon sowie Sebastiaan Kaptein als Schlagzeuger.

Auf den letzten beiden Platten der beiden Musiker waren insgesamt vier Coverversionen von Titeln von John Coltrane enthalten. Dieser wurde nun nicht berücksichtigt. Außer zwei Songs von Michael Moore gibt es nur mit dem ersten als auch dem letzten Titel die Komposition von George Gershwin, "I Loves You, Porgy".

Und genau um dieses Stück geht es auf PORGY. Der Hintergrund der Gestaltung des Albums wird im Booklet explizit erläutert, in etwa geht es hierum: "Kunst ist nicht nur ein Akt des Schaffens, sondern auch eine Entdeckungsreise“. Dieser Gedanke, dessen Ursprung im Dunkeln liegt, wird oft mit den Philosophien von Pablo Picasso und Wassily Kandinsky in Verbindung gebracht. Er spiegelt die Überzeugung wider, dass Kunst nicht ein Akt der Erschaffung von etwas Neuem aus dem Nichts ist, sondern vielmehr ein Prozess der Entdeckung von etwas bereits Vorhandenem - in sich selbst, im Material oder in der Welt. In diesem Sinne ist Kunst eine Entdeckungsreise.

Die Melodie von "I Loves You, Porgy", diesen zeitlosen Song aus dem Jahre 1935, basierend auf fünf einfachen Noten, führte die Musiker zu dieser Inspiration, ein komplettes Album um dieses Stück herum aufzubauen. Dieses gipfelte in dem Ergebnis, Variationen über das Thema zu schaffen. Daher wirken die zwölf Songs wie aus einem Guss, eine durchgehend gleichbleibende Stimmung mit jeweiligen interpretatorischen Auskleidungen, die eine unglaublich warme und harmonische Stimmung auslöst. Michael Moore brilliert hierbei sowohl mit der Klarinette als auch mit dem Altsaxofon, Kaptein als Schlagzeuger kleidet die Ausführungen seiner drei Mitmusiker brillant und einfühlsam aus, die trotz der beabsichtigten sich am Original ausgeführten Interpretationen einen jeweils eigenständigen Charakter aufweisen. Und so fällt es mir schwer, einen besonderen Song herauszustellen. Das heißt, vielleicht doch! Denn Track Sieben, "Don't Drive Me Mad" trägt den in Klammern beigefügten Zusatz "(Porgy Bop)". Ja, genau, hier spürt man eindeutig, wie sich der Basissong in Richtung BeBop einarbeitet, ein Geist von Charlie Parker oder Lee Konitz durchströmt diese Interpretation, toll!

So entsteht durchgehend Musik voller Schönheit mit Vorträgen, die Zufriedenheit ausstrahlen, voller Eleganz und ansprechendem Ausdruck. Gut war es insofern, dass sich die beiden Protagonisten um ihre beiden Mitstreiter erweitert haben, das ist ein echter Zugewinn!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 I Loves You, Porgy
2 If You Can Keep Me
3 Chimes
4 By the River
5 Meet You at F
6 Bells
7 Don't Drive Me Mad (Porgy Bop)
8 Play Pray
9 Keys
10 Moontide
11 If You can keep me II
12 I Loves You, Porgy

Besetzung

Atzko Kohashi (piano)
Tony Overwater (bass)
Michael Moore (clarinet & alto saxophone)
Sebastiaan Kaptein (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger