Reviews

Requiem For The Sun

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Info
Musikrichtung:
Doom / Heavy Metal / Psychedelic Doom
![]() VÖ: 23.05.2025 ![]() (Supreme Chaos Records / Goodtogo) ![]() Gesamtspielzeit: 43:04 ![]() Internet: ![]() https://www.facebook.com/TheOssuary/ |

Der Name The Ossuary war mir bisher kein Begriff. Dabei ist Requiem For The Sun bereits der vierte Langspieler der Italiener! Meine Unwissenheit hat immerhin den Vorteil, völlig unvorbelastet an dieses Werk herangehen zu können. Während ich in die acht Songs hineinhöre, regt sich in mir direkt das Verlangen, die drei Vorgänger kennen zu lernen. Ohne Post Mortem Blues (2017), Southern Funeral (2019) und Oltretomba (2021) klänge Requiem For The Sun nicht so, wie es klingt: wie eine angenehm leichte Variante des Doom Metals, mit mit fettem Psychedelic-Anstrich und extra robusten Wurzeln in den glorreichen Siebzigern, als man vermeintlich noch so frei war – vor allem musikalisch! Bei „Wishing Well“ höre ich sogar den Vibe von Soundgarden heraus! „Leicht“ bedeutet in diesem Fall einen Sound, der eher rockig als heavy klingt. Kommerzielle Paradise Lost kommen als Vergleich einigermaßen hin. Damit ist natürlich nicht die Electro Pop-Phase der Briten gemeint! Die von vielen Kollegen genannten Doom-Götter Candlemass konnte ich dagegen trotz intensiver Suche bis jetzt nicht entdecken. Ihnen gelingt es offenbar besser als mir, sich vollends auf die Musik des Trios einzulassen und deshalb darin Dinge zu finden, das mir verborgen bleiben.
Sei´s drum: Wer es metallischer will, muss bei dieser Platte entweder den Lautstärkeregler ziemlich weit nach rechts drehen oder gleich woanders suchen!
Zuerst hat mich das Fehlen eines herausragenden Stückes auf dieser Platte gestört. Das tut es mittlerweile nicht mehr. Das wiewohl einheitliche Level ist nämlich ziemlich hoch. Es gibt nur eben keinen Ausreißer nach oben! Auch der Neunminüter „Eloise“ mit seinem langen Instrumental-Part reiht sich da ein, markiert nicht das absolute Highlight der 43 Minuten.
Requiem For The Sun vermag mich also nicht vollends zu überzeugen. Das liegt nicht an den Musikern, auch nicht an den Songs – die gefallen mir im Gegenteil immer besser –, aber was die Atmosphäre betrifft, hatte ich mir mehr versprochen. Dabei weiß ich nicht einmal, was genau! Vielleicht am Ende dann doch etwas mehr Punch, der z.B. aus dem relativ treibenden „The Others“ den Kracher gemacht hätte, der in ihm steckt...
Wer sich selbst ein (Klang-)Bild machen will, sollte sich das Video zu „Far From The Tree“ ansehen, das aus einer interessanten Farbcollage besteht. Und da ist sie dann plötzlich – die Atmosphäre! Düster und doch heimelig, davon lässt man sich gerne umfangen!
Für den rein akustischen Eindruck gehen 14 Punkte nach Bari in Apulien!


Michael Schübeler

Trackliste
1 | Sacrifice | 4:29 |
2 | Altar In Black | 5:17 |
3 | Far From The Tree | 4:57 |
4 | Wishing Well | 5:04 |
5 | The Others | 4:28 |
6 | Requiem For The Sun | 5:53 |
7 | The Volume Of Void | 4:12 |
8 | Eloise | 8:44 |
Besetzung
Alex Nespoli (Guitars, Synth)
Max Marzocca (Drums, Synth, Backing Vocals)
Gast:
Lorenzo “Fünj” Signorile (Session Bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |