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If The Sky Fell

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Info
Musikrichtung:
Singer/Songwriter
![]() VÖ: 11.04.2025 ![]() (Eigenproduktion) ![]() Gesamtspielzeit: 51:30 ![]() Internet: ![]() https://michaelhenchman.com/ https://www.hemifran.com/news/ |

Ich erinnere mich daran, wie einst viele Singer/Songwriter ganz entscheidend dazu beitrugen, dass es eine Fülle letztlich erfolgreicher Songs gab, wenn nicht im Original, dann in Coverversionen. Spontan fallen mir unter vielen anderen Namen wie Gordon Lightfoot, James Taylor, Eric Andersen, Tim Buckley, John Gorka, Steve Goodman, Don McLean, Mickey Newbury, Tom Rush ein, die für mich stets eine wichtige Bedeutung hatten.
Auch heute, doch relativ unbemerkt, tauchen sie immer wieder auf, zum Beispiel Michael Menager, Jim Stanard , C. Daniel Boling , Michael Johnathon oder Michael Tomlinson. Sie alle stehen für die seit den sechziger Jahren bestehende besondere Art von Musik, und hierzu kann ich nun auch Michael Henchman einreihen, der mit If The Sky Fell eine hervorragende Veröffentlichung vorgelegt hat! Angesichts des beeindruckenden umfangreichen Instrumentariums hätte er diese Platte gar allein einspielen können, doch halfen ihm einige einfühlsame Musiker*innen dabei, mit dem mehr als zufrieden stellenden Ergebnis.
Henchman stammt aus dem Nordwesten Nordamerikas, diese Platte wurde in Portland, Oregon eingespielt. Über den Protagonisten ist zu lesen, dass er sich für sein nachdenkliches, bildreiches Songwriting oft von weniger befahrenen Pfaden inspirieren ließ, die ihn seit seiner Kindheit lockten – durch seine Reisen durch die USA, durch Europa und durch viele Jahre in Zentralalaska. So trat er im Laufe der Jahre sowohl solo als auch in verschiedenen Bands auf – als Bassist, Sänger und Gitarrist – und komponierte und produzierte Instrumentalmusik für das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Alaska. Ebenfalls fand er Inspiration durch sein großes Vorbild Jimmy Webb. If The Sky Fell ist sein mittlerweile drittes Album, und auch hier haben alle Songs eine Bedeutung, zehn Songs, und dazu zwei Bonustracks, "Love Always Finds Someone" wurde live eingespielt (nur Gesang und Piano) und "Hand Of Desolation" stammt vom Album "Near And Far".
Alle Texte sind im beigefügten Booklet abgedruckt, eine gute Gelegenheit, sich mit den Inhalten näher zu beschäftigen, so beschreibt gleich der an den Anfang gesetzte Titelsong "die Geschichte einer metaphorischen langen Nacht der Seele ... alles hinter sich lassen und neu anfangen ... eine scheinbare Zugreise, die aber genauso gut ein Traum oder eine Träumerei sein könnte. Früher waren Züge buchstäblich der Motor der westlichen Expansion. Sie symbolisierten zukünftige Möglichkeiten und lange Reisen, von denen es manchmal kein Zurück gab." (Something in the wind calls my name, Though I never was a rolling stone, Time to get away from everything, Free the spirit, lose the home), (If the sky fell tonight, Would I even notice?, If the sky fell tonight, Would I be more devoted?)
Ja, Michael hat Einiges auszudrücken, zum Beispiel mit "Wildest Sea" ein Tribut an die Schönheit und die Verbundenheit beständiger Liebe, das ständige Warten auf Veränderung im sehr jazzig arrangierten "Days By Degrees", inklusive des Einsatzes von Vibrafon und Trompete, ein toller Song! Neben Jazz hält mit "On The Gulf" auch ein Hauch von Countrymusik Einzug, auch das gelingt vorzüglich. Alle so unterschiedlichen Songs trägt Michael mit sehr warmer und sympathischer Stimme vor, die große Individualität ausstrahlt, das heißt, es gibt manche Passagen, gerade auf "On The Gulf", da muss ich doch tatsächlich an Willie Nelson denken. Doch auch Jimmy Webb könnte man bei genauer Analyse möglicherweise ein wenig heraushören. Auf jeden Fall ist der Musik gesamtheitlich gemeinsam, dass sie sehr viel warmherzige Stimmung versprüht, man fühlt sich regelrecht geborgen und angenehm eingehüllt. Fazit: Michael Henchman muss man einreihen in die Reihe wichtiger Singer/Songwriter erster Klasse!
Sicher nicht umsonst erhielt er im Laufe der Zeit die eine oder andere Auszeichnung, unter anderem: Winner - 2017 Juniper Jam Music Festival Songwriting Contest, Winner - 2nd Place, 2015 Smoky Mountains Songwriters Festival Competition, Lyrics, Winner - 3rd Place, 2014 Tumbleweed Music Festival Songwriting Competition.



Trackliste
2 Wildest Sea (4:27)
3 On The Gulf (3:58)
4 Hunger (3:51)
5 Days By Degrees (4:22)
6 Ghost Pines (4:40)
7 Burning Bush (3:56)
8 Life Is Rich (4:33)
9 Blue House Dreaming (3:57)
10 East To West (3:57)
11 Love Always Finds Someone (live) (4:47)
12 Hand Of Desolation (4:02)
Besetzung
Jean-Pierre Garau (piano, Wurlitzer, synth, organ)
Dale Jones (arco bass, upright bass)
Kelly Brightwell, Woody Moran, Michael (sky choir - #1)
David Jacobs-Strain (acoustic slide guitar)
Christian McKee (mandolin)
"Gee" Rabe (accordions)
Bryan Daste (pedal steel, upright bass)
Don Shultz (drums)
Scott Martin, David Mosher (backing vocals)
Jeffrey Koch (electric guitar)
Greg Garrett (trumpet)
Debbie Stewart (cello)
Jeffrey Anthony (drums, tambourine)
Lincoln Crockett (mandolin)
Anna Tivel (fiddle)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |