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Hat Check Girl

29 & Gone

Info Musikrichtung: Americana VÖ: 28.03.2025 (Eigenproduktion) Gesamtspielzeit: 38:33 Internet: https://hatcheckgirl.net/ https://hemifran.com/news/

Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Musik von Annie Gallup und Peter Gallway ständig weiterentwickelt. Die Beiden starteten im Jahre 2009 unter dem Namen Hat Check Girl als Duo, bei einigen Produktionen nahmen sie noch die Hilfe eines zusätzlichen Schlagzeugers in Anspruch, so trommelte einst der bekannte Jerry Marotta bei ihnen, nun, auf ihrer neunten gemeinsamen Veröffentlichung, 29 & Gone, werden sie von Joe Wainer unterstützt.

Wiederum fällt auf, dass die Stimmen der Beiden einen hohen Grad an Invividualität aufweisen, ist es bei Annie immer noch das, was man sich unter "technisch perfekt" sicher nicht vorstellt, und das ist auch sehr gut so, denn wann gibt es noch individuelle Stimmfärbungen, die letztlich viel mehr Einfühlsamkeit und Ehrlichkeit im Vortrag vorweisen, noch immer dieses leichte Tremolo und etwas rauchig, manchmal ein Hauch von Marianne Faithful, und Peter erinnert mich doch immer wieder an einige gesangliche Vorträge von Roger McGuinn.

Und noch immer fließt die Musik völlig entspannt, mit starkem Ausdruck, besonders geprägt durch den Einsatz der Lap Steel Guitar, die einen dezenten Hauch Country einbringt, und man kann mittlerweile davon sprechen, dass Hat Check Girl etwas wirklich Eigenes geschaffen hat, weitab von gleichgeschalteter Musik, und das erhebt die Beiden in einen hohen Stand der Besonderheit.

Jeder Song wirkt auf seine Art sehr lebendig und besonders, so dass man sich nicht die Mühe machen sollte, einen einzigen als ganz besonders hervorzuheben, denn die zehn Stücke des Albums sind aus einem Guss, man meint, stets kleine Geschichten erzählt zu bekommen. Ich wies früher schon einmal darauf hin, dass es hilfreich wäre, ein kleines Textheftchen beizufügen, so wäre die Musik noch näher am Hörer. So soll es sich bei "Twenty-Nine And Gone" um einen Song über Hank Williams handeln.

Man sollte sich dieses Duo merken, will man inmitten des großen Meeres an relativ ähnlich klingenden Acts etwas Individuelles genießen, dabei setzen Beide ihre Instrumente als wichtige Basis ein, gemeinsam werden schöne Melodien gestaltet, die sehr warmherzig klingen. Es bleibt letztlich ungewöhnliche und teils auch eigenartig anmutende Musik, die man nicht spontan in eine Schublade wird pressen können, so nehme ich auch hier noch einmal den Begriff Americana zur Hand, das passt hier sicher!

Wolfgang Giese