Reviews

Supervivenxia (EP)

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Info
Musikrichtung:
Electro Pop
![]() VÖ: 25.04.2025 ![]() (Eigenproduktion) ![]() Gesamtspielzeit: 16:22 ![]() Internet: ![]() https://www.europavox.com/de/bands/baby-volcano/ https://bite-it-promotion.de/ |

Baby Volcano, mit bürgerlichem Namen Lorena Stadelmann, besitzt guatemaltekische und schweizerische Wurzeln. Sie wird entsprechend vorgestellt, dass ihre künstlerische Vision Musik, darstellende Kunst und Kostümdesign umfasse, die alle von der Natur und dem menschlichen Körper inspiriert seien. So ist ebenfalls zu lesen, dass sie von Vulkanen fasziniert sei und von deren Fähigkeit, gleichzeitig zu erschaffen und zu zerstören. Ihre Arbeiten sollen somit oft ein Gefühl von Mysterium und organischem Wunder vermitteln, ähnlich der unberechenbaren Natur von Vulkanen.
Na, das sind ja eine Menge "Vorschußlorbeeren"! Gesungen wird in einer Mischung aus spanischen und französischen Texten, und das auf dieser EP mit fünf Songs, Supervivenxia. Das soll sich aus den spanischen Wörtern "sobrevivencia“ (Überleben) und "supervivencia“ (überlebend) zusammensetzen. Dieses ist die bisher zweite EP, und stilistisch soll sich die Musik zwischen mit Hybrid Pop, Reggaeton, Latin-Einflüssen und Chanson bewegen, und gerapt wird auch kräftig.
Ja, ist das Eurodance? Ist das überhaupt "menschlich" oder von Computern /KI erzeugte Musik? So werden die Songs allein von programmierten Sounds und Rhythmen bestimmt, über die sich dann die Stimme der Protagonistin erhebt, eine Stimme, die auch noch verfälscht wird, manchmal denke ich, Micky Maus würde erklingen, und das mag zwar Alles mit seinen Effekten strahlen, aber ich kann dem so gar nichts abgewinnen, sicher, das ist subjektiv, für mich spielt sich hier wenig ab, das sich in irgendeiner Form mit der Gestaltung menschlicher Emotionen anzusiedeln sei, es sei denn, das für mich teilweise Alberne und Nervige würde man darunter subsumieren.
Anläßlich eines Interviews, dass ich kürzlich mit einem Jazzmusiker führen durfte, bemerkte dieser: "Gerade in einer Welt, in der vieles digital und vereinzelt abläuft, ist Live-Musik ein Raum der Verbindung – mit sich selbst und mit anderen." Gerade diesen Raum der Verbindung vermag ich so gar nicht zu erkennen, auch nicht objektiv betrachtet, weil ich wenig Lebendiges spüre. Vielmehr vernehme ich hier eine Art Oberflächlichkeit, gerade hinsichtlich der "Kompositionen" und Arrangements, die zu sehr auf grelle Ausstrahlung zielen, ohne wirkliche Inhalte zu bieten. Ähnliches kann man feststellen anlässlich vieler Beiträge der letzten Jahre zum Eurovision Song Contest. Wer auf Party aus ist, mag sich hier vor Begeisterung schütteln, sonst ist das überwiegend halt recht arm, grundsätzlich einfach nur anstrengend.
Allerdings gibt es eine positive Ausnahme, "Kurakaku" ist zwar auch elektronisch geprägt, man hört jedoch doch tatsächlich auch Gitarren und die Stimmung ist eine recht ruhige, es fliesst gemächlich dahin und birgt gar mystisch anmutende Passagen, hier sehe ich die genutzten Möglichkeiten, zu experimentieren, durchaus als gelungen an. Aber hallo: auch mit dem Abschluss, "El olor a fogata" kann ich mich tatsächlich anfreunden. Der Gesang, auch mit den eingesetzten Verfremdungen, erzeugt eine gute Atmosphäre, die sich ein wenig geheimnisvoll darbietet. Fazit: Mehr Schatten als Licht, mehr Kälte als Wärme, nun ja, mittlerweile leider oft menschlich....



Trackliste
2 Caralesh
3 Delish
4 Kurakaku
5 El Olor a Fogata
Besetzung
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |