Reviews

Satin Whale

Die Faust in der Tasche (Review-Serie, Folge 8)

Info Musikrichtung: Kraut Rock / Soundtrack VÖ: 27.09.2024 (1979) (MiG) Gesamtspielzeit: 27:17

Zum zweiten Mal beenden wir unsere Satin Whale-Review-Serie. Nach dem Boxset mit den fünf Studio-Alben der Band (Dezember 2023) haben MiG ein zweites Package vorgelegt, in dem sich ein Live-Doppel-Album, eine Remix-Sammlung und der Soundtrack zu dem Autorenfilm Die Faust in der Tasche befindet, mit dem wir uns nun von den Hamburger Kraut-Proggern verabschieden.



Schon ein Blick auf die Tracklist macht deutlich, dass wir es hier mit einem echten Soundtrack zu tun haben, also einem Album, auf dem wir Musik hören, die zur Untermalung eines Filmes produziert wurde. Da braucht man dann selten Stücke von vier Minuten oder länger, sondern eher kurze Soundschnipsel, die dann im Film möglicherweise öfter eingesetzt werden. Nur der softer Progger „Double up your Hands“ verfügt über Vocals.

Ich gehe mal davon aus, dass sich die Stücke auf dem Album nicht in der Reihenfolge der Filmhandlung befinden. Sinnvollerweise hat man die vier Stücke, die recht gut als eigenständige Musik zu konsumieren sind, an den Anfang gestellt. „Traum und Wirklichkeit“ ist trotz seiner Länge und dem aggressiven Gitarrensolo eher ein Atmosphäre-Stück.

Ich weiß nicht, ob das bewusst geschehen ist, aber die vier Stücke stellen sozusagen den Maschinenpark der Band vor. „Die Kündigung“ ist ein tolles Stück Orgel-Prog, das auf jedem Satin Whale-Album seinen Platz gefunden hätte; auf Don't stop the Show sogar das Highlight dargestellt hätte. Mit „Matze holt Verstärkung“ folgt ein Lead Gitarren dominierter Shortie. Es folgt das leichte Piano-Stück „Das Hausboot“. Das recht rockige „Archie’s Flucht“ gibt dann der Flöte Raum, die bei Satin Whale immer wieder eine wichtige Rolle gespielt hat.

Die Frage, wie oft dieses Album beim Hörer in den Player geschoben wird, muss sucher offen bleiben, aber wenn es denn dann doch einmal drin liegt, lässt es sich gut durchhören.

Norbert von Fransecky