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Ich glaub die Milf wird schlecht EP

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Info
Musikrichtung:
Electro-Pop/Pop
![]() VÖ: 25.04.2025 ![]() (Eigenveröffentlichung) ![]() Gesamtspielzeit: 20:57 ![]() Internet: ![]() https://www.instagram.com/angelapeltner/?hl=de https://bite-it-promotion.de/ |

AngelA, das ist Angela Maria Peltner, Musikerin, Autorin, Schauspielerin (CLÄNG, The Voice, GZSZ), und ist wohl seit über zwanzig Jahren im Popbusiness aktiv. Mit der Veröffentlichung Ich glaub die Milf wird schlecht stellt sie eine EP mit sieben Songs vor. Ob diese Wortspielerei in einem besonderen Zusammenhang stehen soll, entzieht sich meiner Kenntnis. "Milf" = Akronym für englisch Mother/Mom/Mum I’d Like to Fuck". Wie man lesen kann, ist dieses ein mittlerweile umgangssprachlicher, durch den Film American Pie bekannt gewordener und später durch die Porno- und Erotikindustrie weiter popularisierter Ausdruck für Frauen mittleren Alters, die eine attraktive Sexualpartnerin für deutlich jüngere (meist männliche) Personen darstellen.
Laut Presseinfo soll die Mission der Protagonistin folgende sein: "Sichtbarkeit für Frauen jenseits der 30." Sieben Songs aus der Sicht einer Frau. Einer gestandenen Frau. Kein erster Liebeskummer, keine Zeit für Weltschmerz, sondern Fakten über Liebeskrisen, der Rush Hour des Lebens. Heirat, Scheidungen, Dating-Dschungel. Eine chronologische Abfolge der möglichen Ereignisse. Themen, die Frauen in der Mitte ihres Lebens erwarten.
Soviel als Basis-Information. Doch wie klingt die Umsetzung dieser Absicht, dieser Vorgaben? Nun ja, ganz unterschiedlich, ich höre Licht und Schatten, letztlich alles im Gewand von modern gestalteter Popmusik, leider sehr viel programmierte Sounds, die so manche vielleicht beabsichtige Wärme in den Texten zu künstlich klingenden Aussagen erstarren lassen. Wer allerdings darauf steht, dürfte nicht enttäuscht sein, auch nicht enttäuscht von der recht kindlich klingenden Stimme der Protagonistin.
Texte, die spießbürgerlichen Alltag beschreiben, nicht unbedingt reich an Wortwitz, "Swimming Pool und Kleingarten, Haus bauen, Kekse backen," etc. etc., dabei muss man sich anstrengen, so manch' eine genuschelte Zeile überhaupt zu verstehen. Der mitunter kindlich ausgestattete Gesang wird von programmierten Rhythmen ("Punkte") leider oft erschlagen. Wen es interessiert, wie es ist, im Popcorn-Regen zu tanzen, wie man aus Scheiße Gold macht, der dürfte hier sicher einen tieferen Sinn erkennen.
Ich bin ja ganz froh, einen recht angenehmen und harmonischen Song wie "Fifty Shades Of Grace" zu hören, der aus fraulicher Sicht auch eine sehr bestimmte Aussage hat, nämlich, ob man noch dann auch noch begehrenswert ist, wenn man "mittelalt und ein bissel grau" ist. Dieses sicher wichtige Thema ist musikalisch sehr gut verpackt und strahlt eine gute Atmosphäre aus, ebenso wie ich "Das weiße Kleid" zu den Positivposten dieser EP zähle.
Der Titelsong ist in ein modernes und dezent funkiges Gewand gepackt, und dieses Zusammenspiel aller Elemente zeigt, dass es auch besser gehen kann, dritter Pluspunkt der Platte! Mithin - im Grunde genommen gute Ansätze, die entwicklungsfähig sind, im Bereich Deutsch-Pop könnte eine klaffende Lücke gut aufgefüllt werden können, auch der letzte Song zeigt eine entsprechende Richtung vor, einen Tick mehr Wärme und Natürlichkeit bitte!



Trackliste
2 Punkte
3 Standortwechsel
4 Fifty Shades Of Grace
5 Das weiße Kleid
6 Ich glaub' die Milf wird schlecht
7 Barfuß vom Rendezvous
Besetzung
Rest unbekannt
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |