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Standard - No Standard

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Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
![]() VÖ: 07.03.2025 ![]() (Challenge) ![]() Gesamtspielzeit: 52:46 ![]() Internet: ![]() https://www.joostzoeteman.com/ https://www.challengerecords.com/ https://www.martinaweinmar.de/ |

Jazz in der Triobesetzung Gitarre/Bass/Schlagzeug, immer wieder gab es in der Historie solche Konstellationen, beispielsweise mit Gitarristen wie Jim Hall, Barney Kessel, Kenny Burrell, Wes Montgomery oder Attila Zoller. Alle haben sie in dieser Besetzung klassische Alben veröffentlicht. So wird es sicher schwierig sein, in diesem Genre mit entsprechenden "Klassikern" Fuss zu fassen.
Ob das dem niederländischen Gitarristen Joost Zoeteman gelingen wird, der im Trio mit dem Bassisten Bart Tarenskeen und dem Schlagzeuger Wim de Vries das Album Standard - No Standard eingespielt hat? Nun, das dürfte schwierig sein, denn in dieser Sparte gab es letztlich diverse individuelle Ausrichtungen.
Standard - No Standard - das dürfte sich auf die Titelauswahl berufen. Denn sowohl einige Standards wie "Lush Life" von Billy Strayhorn oder "Cherokee" von Ray Noble treffen auf Eigenkompositionen von Zoeteman (#10) und Tarenskeen (#2, 5, 8, 12). Ja, der Bassist hat den größen Anteil von No Standard. Die Mixtur der Klassiker und neuen Songs geht eine übergreifende Einheit ein, so dass sie letztlich miteinander verschmelzen im Sound dieses modern gespielten Jazz', der sich gleichermassen der Tradition bedient. All' das geht ganz leicht und locker ab, als wäre die Umsetzung der Songs wie aus dem Ärmel geschüttelt worden, also "etwas ohne Mühe vorbringen", so passt das vollends!
Und das Ganze spielt sich absolut professionell ab und wirkt nie kühl, sondern mit viel Entgegenkommen. Bass und Schlagzeug integrieren sich in die Songs durch jeweilige kurze Soli und tragen eine wichtige Mitgestalter-Rolle, und die Musik ist in Bewegung, gerade dann immer, wenn sich diese durch spontane rhythmische Wechsel ausdrückt, stets im hervorragenden Zusammenspiel und Dialog der Akteure. Im Spiel von Zoeteman selbst scheinen stilistische Prägungen diverser Gitarristen Einzug gehalten zu haben. Der warme und weiche Anschlag und einige Akkordfolgen erinnern mich an Wes Montgomery.
In vielleicht 10 Jahren wird sich zeigen, ob man sich dieses Albums erinnert und es als weiteren Klassiker betitelt. Sicher, Neues und Bahnbrechendes sind nicht geschaffen worden, aber die Eleganz und Energie des Vortrags sollte man nicht unbeachtet lassen.



Trackliste
2 Laa Dee Da (5:32)
3 A Flower Is a Lovesome Thing (4:36)
4 Triste (3:41)
5 The Secret of Chambers (4:09)
6 Lotus Blossom (4:30)
7 I'm Old Fashioned (4:15)
8 The Incrowd (5:34)
9 Lush Life (2:39)
10 Suspect Morein (3:54)
11 Cherokee (4:44)
12 7757 (4:34)
Besetzung
Bart Tarenskeen (double bass)
Wim de Vries (drums)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |