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Reviews

Gregorian

25/2025


Info

Musikrichtung: Pop

VÖ: 15.11.2024

(Ear / Edel)

Gesamtspielzeit: 124:42

Internet:

http://www.gregorian.de

Wer falsche Erwartungen hat, ist selber schuld, wenn er enttäuscht wird. Aber wenn über einer CD groß Gregorian steht und die Sänger dann auch noch in Pseudo-Mönchsgewänder gekleidet sind, darf man Gregorianik erwarten – auch wenn die Kutten ein wenig nach – wahlweise – Polar- oder Wüstenexpedition aussehen. Und mit Gregorianik hat das Ganze hier so viel zu tun, wie die Trump-Administration mit einem Rechtsstaat und gelebter Demokratie.

Die Crux am Ganzen ist bereits die Auswahl der Titel. Das zeigt sich sehr deutlich an „Scarborough Fair“, dem Titel, bei dem die Gregorianik tatsächlich einmal passt. Aber im Gegensatz zu fast allen anderen Titeln ist „Scarborough Fair“ kein Pop-Song. Und auch wenn sich Gegensätze gelegentlich gewinnbringend anziehen, funktioniert das beim Gregorianik-Pop-Crossover nicht, weil beide Musikformen geradezu gegensätzliche Ansätze haben.

Gregorianik ist musikalische Demut. Sie lässt sich fallen. Sie ruht in sich. Sie geht nach innen. Wer Gregorianik singt, der verliert sich selbst und gewinnt dadurch ein Verhältnis zu etwas, das die einen Gott nennen, die anderen die Ewigkeit, oder von mir aus auch den Weltgeist.

Pop-Musik ist aktiv. Sie zeigt sich. Sie reißt mit. Sie bietet dem Singenden (oder Spielenden) eine Bühne, auf der er auftritt. Als Beispiel mag „Angels“ dienen. Auf der einen Seite entkitscht die reduzierte Version den Robbie Willams Track erfreulich (ohne nun die Ebene der Gregorianik zu erreichen); auf der anderen liefert das Stück ein fantastisches Gitarren-Solo, das alleine schon aufgrund des SOLO-Charakters dem Charakter eines gregorianischen Chorgesangs fundmental widerspricht; von der Tatsache, dass in der Gregorianik Instrumente eher nichts zu suchen haben, mal ganz abgesehen.

Was bleibt? Ein Album mit einigen ganz netten Alternativ-Version klassischer Pop-Songs, die es selten mit dem Original aufnehmen können, (Für „Dancing in the Dark“ sollte Bruce Springsteen keine Tantiemen, sondern Schmerzensgeld bekommen.) dafür umso häufiger in die Kitschfalle abrutschen. Hört Euch nur das völlig banalisierte „Golden Brown“ (Stranglers), das vergurkte „Follow you follow me“ (Genesis) oder „Dreamer“ an, nach dem Ozzy wahrscheinlich nicht mehr Fledermäusen, sondern Mönchen den Kopf abbeißen würde.

Halbwegs akzeptabel: „Shout“ (Tears for Fears), die „Bitter sweet Symphony“ (The Verve), „The Raven” (Alan Parsons Project)



Norbert von Fransecky

Trackliste

CD 1: Best & Jubilee Chapters
1 Moment of Peace (2025 Jubilee Version feat. Amelia) (3:58)
2 Scarborough Fair (2025 Jubilee Version) (4:14)
3 Lady D'Arbanville (2025 Jubilee Version) (3:29)
4 Sacrifice (2025 Jubilee Version) (4:15)
5 The Forest (2025 Jubilee Version) (4:18)
6 Angels (2025 Jubilee Version) (4:42)
7 Running up that Hill (4:44)
8 Fix you (feat. Amelia) (5:00)
9 One (5:01)
10 Shout (4:59)
11 The Raven (4:12)
12 All I need (4:50)
13 Masters of Chant (2025 Jubilee Version feat. Narcis) (3:02)
14 World without End (2025 Jubilee Version feat. Eva Mali) (3:29)
15 Gloria (2025 Jubilee Version feat. Narcis) (4:43)

CD 2: New Chapters 2025
16 Such a Shame (5:17)
17 Sing (3:53)
18 Follow you follow me (3:20)
19 Blinding Lights (3:45)
20 Softly whispering I love you (3:45)
21 Dancing in the Dark (4:13)
22 Hallelujah (feat. Narcis) (2:58)
23 Bitter sweet Symphony (4:24)
24 In your Eyes (4:53)
25 Policy of Truth (3:24)
26 Golden Brown (3:26)
27 Dreamer (4:48)
28 If the World was ending (feat. Amelia & Brendan) (3:42)
29 Sadeness Pt.1 (Bonus Track) (4:08)
30 Sound of Silence (Pure Version) (3:28)

Besetzung

Edward Hands (Tenor)
Jeremy Budd (Tenor)
Paul Badley (Tenor)
Jonathan Clucas (Tenor)
Daniel Hoadley (Tenor)
Tristan Stocks (Tenor)
Ashley Turnell (Tenor)
Ben Alden (Tenor)

William Gaunt (Bariton / Bass)
Berwyn Pearce (Bariton / Bass)
Lawrence White (Bariton / Bass)
David Tilley (Bariton / Bass)

René Laack (Keys, Programming, Git, B)
Jan Eric Kohrs (Keys, Programming)
Michael Soltau (Keys, Programming)
Matthias Meissner (Keys, Programming)
Freddy Wiese (Keys, Programming)
Alex Pfeffer (Keys, Programming)
Carsten Heusmann (Keys, Programming)
Peter Weihe (Git)
Gunther Laudahn (Git)
Frank Peterson (B)
Alex Grube (B)
Reiner Hubert (Dr)
Curt Cress (Dr)
Sheyda Minia (Mundharmonika)

Gäste:
Amelia Brightman (Solo Voc)
Narcis (Solo Voc)
Brendan Murphy (Solo Voc)

Orchester:
Londoner Symphoniker
Prager Philharmoniker
The G-Strings
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