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All The Others

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Info
Musikrichtung:
Modern Jazz
![]() VÖ: 28.02.2025 ![]() (Jazzline) ![]() Gesamtspielzeit: 43:20 ![]() Internet: ![]() https://www.jakobbaensch.com/ https://jazzline-leopard-shop.de/ https://mosaik-promotion.de/ |

Angesichts der Veröffentlichung aus 2023, Opening, stellte ich fest, dass es dem Protagonisten gelungen war, durch das dichte und verständnisvolle Zusammenspiel Jazz zu präsentieren, der leicht und luftig sowohl dahinschwebt als auch dahinfliegt, dabei voller Melodik und Kraft steckt und auf hohem Niveau punkten kann, spannend und vital.
Die Rede ist von Jakob Bänsch, dem Trompeter aus Pforzheim, 2024 wurde er übrigens mit dem deutschen Jazzpreis ausgezeichnet. Stichwort: ausgezeichnet. Ob die neue Produktion All The Others nun auch wieder so ausgezeichnet aufspielt wie der Vorgänger?
Nun, zunächst sehe ich die mir auf "Opening" von mir festgestellte Zurückhaltung zumeist als aufgehoben und die Tradition als Basis hat sich meines Erachtens nun auch erweitert um weitere Einflüsse und entsprechende Umsetzungen, hin zu einer immer mehr persönlich ausgedrückten Prägung der Musik. Wollte ich spontan sein Spiel vergleichen, ohne näher darauf einzugehen, fallen mir eigentlich am ehesten "Kollegen" wie Wynton Marsalis oder Clifford Brown ein, zumindest ansatzweise.
Der Protagonist, wollte, so schreibt er in den Liner Notes, mit dem Album musikalisch acht Charaktere darstellen, die ihn faszinierten, inspirierten und das über Jahre hinweg. Hierbei handelt es sich jedoch eher um fiktive Charaktere, die ihn hinsichtlich ihres Ursprungs (Bücher, Filme etc.) beeinflusst haben. Die "Ouverture" läßt bereits mit geheimnisvollem Ausdruck signalisieren, dass etwas Besonderes geschehen könnte im Verlauf der zehn Titel des Albums.
"Mephisto" glänzt mit recht unterschiedlichen Farben. Rasche Melodiefolgen der Trompete, mit forsch-frechem Ausdruck, der Jazz fusioniert bereits ein wenig, bis sich nach etwa zwei Minuten der Hard Bop seinen Weg bahnt. Bei etwa Minute 3:30 entwickelt sich eine herrlich freie Passage. Ferner stoßen wir auf eine feine romantisch-zarte Ballade mit "Vasudeva", auch "Eywa" schwebt dahin mit lyrischen Trompetenklängen über einem quirlig gespielten Piano und einem guten Bass-Solo.
Mit "Maeve" erwartet uns ein groovender Funk, "Kaonashi" ist ein recht frei strukturierter Song, der sich aus dem Augenblick entwickelt, dieser als auch der folgende Titel sind relativ kurz gehalten. "Iroh" ist hierbei der einzige Song, der Gesang beinhaltet, Gesang, der sich verträumt über dem Spiel einer akustischen Gitarre erhebt, mit ein wenig folkigem Charakter, und darüber schmeichelt sich Bänsch mit der Trompete ein.
"Tano" ist aus meiner Sicht ein ganz besonderes Stück, weil es innerhalb der achteinhalb-minütigen Spielzeit viel Abwechslung bereithält. Unterschiedlich rhythmische Gestaltung und verschiedene Stimmungen, hier sei besonders der Sound der Gitarristin Ella Zirina hervorzuheben, weil sie hier entscheidende gestaltende Elemente beiträgt mit ihrem einfallsreichen Spiel.
Insgesamt betrachtet, halte ich All The Others für einen wichtigen Schritt vorwärts im Vergleich zum Vorgängeralbum.



Trackliste
2 Mephisto (6:53)
3 Vasudeva (4:59)
4 Eywa (4:55)
5 Kauaio'o' (3:00)
6 Maeve (5:04)
7 Kaonashi (2:43)
8 Iroh (2:19)
9 Tano (8:30)
10 Iroh (Reminescence) (2:12)
Besetzung
Ella Zirina (guitar)
Niklas Roever (piano)
Jakob double bass)
Leo Asal (drums)
Friedrich Paravicini (synthesizer, Ondes Martenot, celesta, Hammond organ (#1, 5, 6)
Fe Fritschi (accordeon - 4, 10)
Zuza Jasinska (vocals - #8)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |