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Reviews

Matthias Meyer

Niemandsland


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 24.01.2025

(Double Moon)

Gesamtspielzeit: 50:17

Internet:

https://matthiasmeyerdrums.com/
https://www.challengerecords.com/
https://www.jazzthing.de/next-generation/
https://www.martinaweinmar.de/

Mit Matthias Meyer stellt sich ein junger Schlagzeuger aus Berlin vor. Der junge Mann, 1997 geboren, erweitert die Serie "Jazzthing Next Generation" um die einhundertundsechste Ausgabe. Dieses Debüt-Album, Niemandsland, wurde jedoch bereits im März 2023 in den Hansa Studios in Berlin aufgenommen, und nun wird es im Rahmen dieser Serie veröffentlicht.

Den Angaben im Booklet zufolge entstand der Albumtitel zur Zeit des Lockdowns, als er seinerzeit nach Berlin umzog. Er konnte damals in der Wohnung seiner Eltern Schlagzeug üben. Zuvor konnte er so manch ein Konzert in Berlin erleben, nun gerade fiel das flach, und als er in einem Wald, hinter dem Haus der Eltern gelegen, spazieren ging, fiel ihm das Wort Niemandsland ein, und überhaupt soll diese Zeit eine kreative Entwicklung bewirkt haben.

Und kreativ passt, denn bereits mit dem zweiteiligen Eröffnungstitel stellen Meyer und seine Band das unter Beweis, sehr beeindruckend, wie abwechslungsreich und facettenreich schließlich alle Kompositionen des Schlagzeugers vorgestellt werden. Eigentlich beabsichtigte er, Saxofonist zu werden, entsprechend nennt er als großes Vorbild Sonny Rollins. Seine Art der Phrasierung soll auf dem Schlagzeug genauso gut funktionieren.

Schließlich ist ihm und seiner engagiert aufspielenden Band ein Album mit Musik gelungen, die überzeugt, Jazz alter Schule in ein modernes Gewand gesteckt, und so sind es auch die Mitmusiker, die entscheidende Akzente setzen, wie Pianist Jakob Reisinger zum Beispiel, von dem ich auch die eine oder andere Passage höre, die mich an klassische Musik erinnert. Ein sehr gutes Zusammenspiel bieten ebenfalls die beiden Saxofonisten, die gemeinsam eine interessante Note einbringen, vor Allem auch viele emotionale Momente.

Und mit Hilfe des Bassisten Morten Larsen vollbringt es Meyer ein rhythmisches Geflecht zu erschaffen, dass sich sowohl treibend als auch dahintreibend darstellt, und sich auch in die gelegentlich recht freien Improvisationen einbringt mit viel Fingerspitzengefühl, daneben ergeben sich auch struktuelle Passagen, die moderne Elemente aus der Fusion-Ecke des zeitgenössischen Jazz einbringen und es auch mitunter leicht "funken" lassen. ("Holy E") Insgesamt erzeugen die fünf Musiker eine erfrischende Dusche mit engagiertem Einsatz, voller Abwechslung.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Becoming Part 1 (2:47)
2 Becoming Part 2 (5:39)
3 Clayton's labyrinth (5:49)
4 Holy E (7:27)
5 The thought of dying (3:18)
6 For Marc (10:55)
7 Choral der Schlaflosen (6:22)
8 Escaping from reality (but only for 45 minutes) (7:57)

Besetzung

Finn Vidal (tenor saxophone, bass clarinet)
Efim Braylovskiy (alto saxophone)
Jakob Reisener (piano)
Morten Larsen (double bass)
Matthias Meyer (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger