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Fires at Midnight (25th Anniversary Edition)

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Info
Musikrichtung:
Renaissance-Pop / Folk-Rock
![]() VÖ: 27.09.2024 (2001) ![]() (Ear / Edel) ![]() Gesamtspielzeit: 85:17 ![]() |

Dass Blackmore ein ganz Schneller ist (oder war), ist eine Binse – und so gelingt es ihm auch bereits 23 Jahre nach Erscheinen von Fires at Midnight eine 25th Anniversary Edition anzuschieben.
Als 1997 das Blackmore’s Night-Debüt Shadow of the Moon erschien, hat es mir recht gut gefallen. Die Idee, die oft verspielte Renaissance-Musik mit poppigen Sounds eine Frischzellenkultur und etwas Power zu verpassen, ging durchaus auf. Eine Rezension, die ich damals für die MAZ in Potsdam geschrieben habe, trug den Titel Das Raubtier ist gezähmt. Da klang bereits ein wenig Wehmut mit, weil der Man in Black nicht nur Blackmore’s Night gestartet, sondern gleichzeitig Rainbow zu den Akten gelegt hatte. Und der Gewinn, den Blackmore’s Night darstellte, konnte den Verlust einer der stärksten Hard Rock Bands aller Zeiten natürlich nicht ausgleichen.
Das folgende Under a Violet Moon, das 2024 übrigens tatsächlich sein 25stes gefeiert hat, habe ich ebenfalls noch recht positiv aufgenommen, aber dann war der Drops gelutscht, der Witz erzählt und eine Pointe wird nicht besser, wenn man sie öfter wiederholt.
Dabei wirkt Fires at Midnight, Opus Nummer 3 der Band, tatsächlich etwas kraftvoller als seine beiden Vorgänger, so z.B. das Highlight der ersten CD, das herrlich dramatische „Storm“, „Written in the Stars“, das wohl rockigste Stück des Doppeldeckers, oder das allerdings unter einem Allerwelts-Refrain leidende „Village of the Sand“.
Daneben gibt es Band-typisches, wie den höfischen Tanz „Crowning of the King“, „Sake of the Song” mit starken Violinen, den flotten melodischen Pop-Song „All because of you“ oder eine geradezu zärtliche Version des Dylan-Klassikers „The Times they are a-changin'“.
Aber zum einen wünscht man sich bei einer ganzen Reihe redundanter Stücke, man hätte das Album auf die Länge einer gut gefüllten Vinyl-LP zusammengedampft; zum anderen fragt man sich – gerade bei den besseren Stücken: Wie hätte das wohl bei Rainbow geklungen?
Der Jubiläums Release kommt im 4-fach aufklappbaren Digipack mit drei Bonus-Tracks und gleich zwei Booklets – einem 12-seitigen „Foto-Album“ und einem 24-seitigen Booklet mit den Lyrics, Fotos, Credits und zwei Seiten Liner Notes, in denen Blackmore und seine Göttergattin sich gegenseitig interviewen.



Trackliste
1 Written in the Stars (4:46)
2 The Times they are a-changin' (3:25)
3 I still remember (5:38)
4 Home again (5:24)
5 Crowning of the King (4:29)
6 Fayre thee Well (2:03)
7 Fires at Midnight (7:42)
8 Hanging Tree (3:45)
9 Storm (6:09)
10 Mid Winter's Night (4:31)
CD 2
11 All because of you (3:35))
12 Waiting just for you (3:16)
13 Praetorius (Courante) (1:56)
14 Benzai-Ten (3:47)
15 Village of the Sand (4:55)
16 Again someday (1:39)
17 Possum's last Dance (2:40)
18 Sake of the Song (Fires at Midnight-Version) (3:12)
19 Written in the Stars (2024 new Vocal Version) (4:48)
20 Fires at Midnight (2024 new Vocal Version) (7:36)
Besetzung
Candice Night (Voc, Schalmei, Mundharmonika, Flöten, Dudelsack)
Sir Robert of Normandie (B, Back Voc)
Carmine Giglio (Keys)
Pat Regan (Keys)
Chris Devine (Violine, Viola, Flöten)
Mike Sorrentino (Dr)
Albert Dannemann (Dudelsack 11)
Richard Wiederman (Trompete)
John Passanante (Posaune)
Ruby’s Choir (Chor <4>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |