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Reviews

Oh People

Part-Time Elegance


Info

Musikrichtung: Jazz

VÖ: 17.01.2025

(April Records)

Gesamtspielzeit: 40:48

Internet:

https://www.facebook.com/p/Oh-People-Quintet-100083276742465/
https://aprilrecords.com/
https://jazzfuel.com/

Junge und nicht unbedingt unbekannte Musiker aus Dänemark haben sich formiert, um ihr Debüt mit Part-Time Elegance vorzustellen. Oh People nennt sich das Quintett, dem Pressetext gemäß sei man von den Werken Duke Ellington's inspiriert worden. So will man anscheinend dem goldenen Zeitalter des Jazz Referenz erweisen. Und, tatsächlich, erklingt der Eröffnungssong, "The Beat", ist man gefangen von der Eleganz der Darbietung.

"Parisian Love Affair" ist nicht minder einfühlsam, Toftemark bläst ein elegant hauchendes Saxofon à la Ben Webster, dazu gibt es ein wunderbar einfühlsames Gitarrensolo von Christensen, der sich zwischen sanfter Zurücknahme und energischen Vorsprechen bewegt mit einem ganz klaren Klang, nur ein wenig elektrisch verstärkt.

Und schon wieder ein Stimmungswechsel, Latin Jazz-Elemente fließen leichtgängig und von berauschender Emotion dahin mit "Beginnings", mit federnder Rhythmik von Hansen, einem feinem Bläserarrangement, dazu tragen Bass und die Akustikgitarre zur rhythmischen Gestaltung bei, und auch Christensen an der Gitarre steuert wiederum ein flüssiges Gitarrensolo bei, bevor Jonas Due mit der Trompete zum Solo ansetzt. Herrlich, diese brasilianisch klingende Ausrichtung, so wie es einst von Stan Getz vorgeführt wurde in den Sechzigern.

Ja, und so schreitet die elegante Ausrichtung stets weiter fort, wohl nicht nur dem Duke wird Ehre erwiesen, sondern grundsätzlich den vom besonderen Stil bekannter Jazz-Größen geprägten Ära, wie Art Blakey's Jazz Messengers, Charles Mingus und weiteren. In diesem Zusammenhang muss ich immer wieder den Gitarristen Casper Christensen erwähnen, der mit seinem Spiel eine besondere Note einbringt.

Ferner ist zu beobachten, wie dicht die Musiker einerseits zusammenwirken, sich andererseits auch genügende Spielraum für individuelle Entwicklung genehmigen, zum Beispiel bei "Oh!", wenn sich Drummer Hansen den Freiraum für ein kreatives Solo nimmt.

Einige Musiker sind mir bereits bekannt aus anderen Formationen, so dass man bereits über einige Erfahrung verfügen dürfte, so aus der DR Big Band oder im Zusammenspiel mit internationalen Künstlern. Diese Erfahrung ist zu hören, die Historie des Jazz ist vorbildlich widergespiegelt worden, mit einer Hinwendung zu einem eigenen individuellen Stil der Interpretation, auch gut nachzuvollziehen mit dem Titelsong der Platte, hier wird in der Tat sehr viel Eleganz im Vortrag ausgestrahlt.

Und so kann man durchgehend ganz einfach zufrieden sein, sich entsprechend zurücklehnen und genießen angesichts der beschwingten und abwechslungsreichen Stimmung der Musik, und wenn es dann richtig "abgeht" und es zum rasanten Swing übergeht mit "Disco Double Trouble", dann kann man sich auch durchaus animiert fühlen, um den Körper in den Bewegungsmodus zu setzen. Wirklich klasse, dieses grossartige und hohe Niveau!!!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 The Beat (5:55)
2 Parisian Love Affair (5:08)
3 Beginnings (5:16)
4 Oh! (6:01)
5 Sosa (5:25)
6 Part-Time Elegance (4:13)
7 Disco Double Trouble (4:06)
8 Exactly Now (4:47)

Besetzung

Jonas Due, trumpet (flugelhorn, trumpet)
Andreas Toftemark (saxophone)
Casper Christensen (guitar)
Lasse Mørck (double bass)
Henrik Holst Hansen (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger