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Reviews

Marc Miner

Secret Sessions, Vol. 1: At The Creek (EP)


Info

Musikrichtung: Folk/Singer/Songwriter

VÖ: 06.12.2024

(Between Music)

Gesamtspielzeit: 15:26

Internet:

https://marcminer.com/
https://www.hemifran.com/news/

Der Musiker Marc Miner hat einen internationalen Hintergrund. Sein Vater stammt aus den USA, seine Mutter aus Deutschland, und Beide trafen sich in Polen, wo Marc dann auch geboren wurde. Die Familie ließ sich anschliessend in Österreich, in Wien, nieder. Dort wuchs der Musiker auf und sammelte erste musikalische Erfahrungen in den Bereichen Rock'n'Roll, Punk und Grunge.

Zwischenzeitlich begab sich auch Marc auf eine Reise, seit seinem sechzehnten Lebensjahr war er in Europa und in den USA unterwegs. So soll ihn der dortige Lebensstil, der er in den Appalachen, den Rocky Mountain, in der Prärie und im Süden der Staaten imponiert hatte und sicherlich musikalisch auch inspiriert. Mittlerweile soll er wohl wieder in Wien angekommen sein. Nach dem letztjährigen Album "Last Heroes" legt er nun mit einer EP mit sechs neuen Songs nach. Nicht wie vorab im Bereich Country Rock angesiedelt, empfangen wir nun einen anderen, recht reduzierten Sound. Auch wurde alle Instrumente allein von Marc eingespielt.

Diese wesentliche Reduzierung hat natürlich auch Folgen, weil die Musik vorwiegend eher ungeschliffen klingt, ohne dass großartig daran gearbeitet wurde. So wollte der Musiker offensichtlich die Songs so vorstellen, wie er sie auch anläßlich von Live-Auftritten präsentierte. Wie ich erfahren konnte, soll er die gesamte EP im Freien an einem geheimen Ort auf einer Waldlichtung an einem ruhigen Flussausläufer eingespielt haben. (At The Creek) So, ohne zusätzliche Nachbearbeitung, klingt die Musik purer.

Ein nächster Hinweis auf den Aufnahmeort mag der Eröffnungssong sein, das Instrumental, nur mit akustischern Gitarre eingespielt, "Down By The River", das nur etwas über eine Minute dauert. "Rum, Sugar & Me" ist ein Song in einem swingenden Modus, rasch verleitet der Rhythmus zum Fingerschnippen. Gesanglich bewegt sich der Protagonist in einem recht lasziven und entspannten Umfeld, jedenfalls wirkt es recht einladend und ist voller emotionaler Stimmung.

Texte sind nicht beigefügt, wenn man genau zuhört, scheinen einige Songs einen privaten Hintergrund zu haben, "Better Man", so will Marc offensichtlich ein besserer Mensch werden, will er bestimmtes Verhalten aufgeben und sich ändern? Jedenfalls atmen alle Songs eine gewisse Melancholie, und strahlen viel Persönliches aus, und manch Einer/Eine von uns mag sich mit dem einen oder anderen Song identifizieren.

"Get Up", hier lässt Marc ein Kazoo erklingen und bringt damit die Ursprünglichkeit der Songs und die Absicht, authentisch zu bleiben, zum Ausdruck. "Rowboat" ist ein sehr folkiger Song mit einer schönen Melodie, und mit einem A-Capella-Song, "Ol' Well", verabschiedet er sich aus dieser EP. Noch etwas zu seiner Stimme. Sie verfügt über einen sehr individuellen Sound, manchmal ein wenig nasal, meist in tieferen Tonlagen angesiedelt, aber auch höhere Lagen bedienend. Auf jeden Fall klingt es recht entgegenkommend, wenn er seine Songs vorträgt, sehr sympathisch, und man gewinnt den Eindruck, im Lagerfeuer um ihn versammelt zu sein, aber wo nur? Denn schließlich geht es hier um eine Secret Session. Eine Session, der wohl weitere folgen sollen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Down By The River
2 Rum, Sugar & Me
3 Better Man
4 Get Up
5 Rowboat
6 Ol’ Well

Besetzung

Marc Miner (vocals, guitars, kazoo, lap slaps and hand claps)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger