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Reviews

Fargo

Wishing Well (Review-Serie, Folge 1)


Info

Musikrichtung: (Hard) Rock

VÖ: 23.02.2023 (1979)

(Steamhammer / SPV)

Gesamtspielzeit: 40:37

Fargo-Review-Serie (The early Years 1979 – 1982), Folge 1: Wishing Well (Remixed & remastered 2023)

1973 wurden Fargo gegründet. Bis 1984 veröffentlichten sie vier Alben und lösten sie sich dann auf, bzw. machten unter dem Namen Victory weiter. Seit 2018 erschienen wieder unter dem Namen Fargo die Alben Constellation (2018) und Strangers d‘Amour (2021). Beide wurden zu den jeweiligen Erscheinungsterminen in der MAS besprochen.

Jetzt haben SPV die ersten vier Alben als Box-Set wieder veröffentlicht. Die CDs befinden sich in Steck-Covern, Repliken der Original-LP-Cover. Ein 16-seitiges Booklet spendiert jedem Album zwei Foto-Seiten und zwei Text-Seiten, die das jeweilige Album einmal auf Deutsch und in englischer Übersetzung vorstellen. Lediglich das letzte Album F muss sich zugunsten der Titelseite mit drei Seiten zufriedengeben. CDs und Booklet stecken in einer recht labilen Papp-Box.
Wir beginnen in dieser Ausgabe mit der Besprechung des Debüts Wishing Well und arbeiten uns in den kommenden drei Ausgaben bis F weiter vor.



Peter Knorn, zumindest in Hannover als Fargo-Peter Knorn bekannt, legt im Booklet die Karten ehrlich auf den Tisch. „Ursache für die Gründung einer Band war schlicht die, dass ich den Mädels in meiner Nachbarschaft imponieren wollte. Blöd war nur, dass ich kein Instrument spielen konnte. Also wurde ich Sänger. Singen konnte ich zwar auch nicht, englisch sprechen ebenso wenig, aber ich hatte eine große Klappe, den unbedingten Willen und totgeile Plateaustiefel.“

Mit diesen Voraussetzungen wäre für Fargo-Peter 1979, vielleicht unter Verzicht auf die Plateaustiefel, eine Karriere als Punk-Rocker eigentlich nahe liegend gewesen. Fargo aber waren unter diesem Vorzeichen betrachtet eher konservativ und verlegten sich auf Rock-Musik, sonst wären sie eventuell im UJZ Glocksee versackt und hätten nicht die Unterstützung von Eloy- und Jane-Musikern gefunden, damals neben den Scorpions die Rock-High Society der Leine-Metropole, die ihnen letztlich den EMI-Deal eingebracht hatte.

Nichts-Könner oder Rock-High Society? Wishing Well liegt irgendwo dazwischen. Die beiden Stücke, die das Album rahmen, steckn tatsächlich den Rahmen ab, in dem Wishing Well sich bewegt. Das leicht rhythmische „More of your Life“ ist vor allem unauffällig, während der coole Rock’n’Roll „When the Show is over” zum Neustart motiviert.

Dazwischen geht es vielfältig zu. Da gibt es die Akustik-Ballade „Blue Eyes“, den schleppenden Groover „Born under a bad Sign“, „Little Smile” mit seinem West Coast Flair oder den Rocker „What are you doing”.

Referenzen gibt es zum Teil zu den ganz Großen, auch wenn deren Level nie erreicht wird. Das atmosphärische Zwischenspiel „A Kiss in the Rain“ hat etwas von Mark Knopfler. Das elegische Gitarrensolo des sehr ruhigen „Silent Summernight“ erinnert an die frühen Scorpions, während „Fun is not enough“ sich in der Nähe von David Gilmours Solo-Debüt bewegt.

Beamen wir uns zurück ins Jahr 1979, dann würden wir kommentieren: Eine Band mit großem Potenzial, die ihren konkreten Weg noch nicht gefunden hat.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1More of your Live 3:31
2Little Smile 3:49
3Silent Summernight 5:45
4What do you feel 3:48
5Blue Eyes 3:09
6What are you doing 4:23
7Born under a bad Sign 4:02
8Fun is not enough 5:10
9Highway 3:10
10A Kiss in the Rain 0:51
11When the Show is over 2:56

Besetzung

Peter Ladwig (Voc, Git)
Peter Knorn (B)
Hanno Grossmann (Git)
Francky Tolle (Dr)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger