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Reviews

Céline Bonacina

Jump!


Info

Musikrichtung: Jazz-Fusion

VÖ: 27.10.2023

(Cristal Records)

Gesamtspielzeit: 49:02

Internet:

https://celine-bonacina.com/
https://www.cristalrecords.com/
https://mosaik-promotion.de/

Heute stelle ich die 1975 geborene französische Jazzmusikerin Céline Bonacina vor. Seit dem achtem Lebensjahr war ihr Interesse an Musik geweckt, sie studierte das Saxofonspiel und spielte später in verschiedenen Bigband-Formationen. Für etwa sieben Jahre lang lebte sie auf La Réunion, der Insel im Indischen Ozean. Dieses hatte auch durchaus Einfluss auf ihre Kompositionen, integrierte sie die lebhaften Rhythmen der Gegend in ihre Songs.

Zurück in Paris, erschien im Jahre 2005 das Debüt-Album "Vue d'en haut". Nicht nur durch den Aufenthalt auf der Insel, sondern auch durch zahlreiche Zusammenarbeiten mit anderen Musikern wie Laurent de Wilde, Omar Sosa, Mike Mainieri, Nguyên Lê, Nils Landgren und vielen anderen wurde ihre Musik geprägt.

Auf ihrem aktuellen Album "Jump!" spielt die Protagonistin ausschließlich Baritonsaxofon, und sogleich erinnert mich der kratzige Ton des Eröffnungssongs an den Kollegen Gerry Mulligan. "Trust" ist ein Song, der sich inmitten von Jazz und Fusion bewegt. Ein dezenter Funk, quirlige Keyboard-Klänge und das brummelnde Saxofon strahlen eine eigenwillige Stimmung aus, gedanklich führt es mich mitunter an die Gestaltung dieses Genres in die frühen Siebziger zurück, ein Hauch Chick Corea's Return To Forever inklusive.

Auf jeden Fall läuft die Musik ganz locker, wie am Schnürchen, und die Protagonistin weiss trefflich mit diesem großen Blasinstrument umzugehen. Von kraftvoll bis sanft entlockt sie ihrem Instrument recht viele verschiedene Stimmungen, zwischendurch reichern sie und Rachel Eckroth, die Keyboarderin, die Songs noch mit wortlosen Gesangsbeiträgen an, da wären wir wieder bei Return To Forever, oblag diese Aufgabe damals doch Flora Purim. Doch anders als die Veröffentlichungen jener Formation damals hat die Band auf Jump! mehr Rock-Elemente einbezogen, mehr Funk, und stets eine Menge Groove dabei.

Aber auch relativ ruhig und besonnen kann es klingen, zum Beispiel gleich bei "Lost In Translation", dass mit einem dezent federnden Groove angetrieben wird. Bei "A Light Somewhere" werden die wortlosen Gesangsparts relativ stark eingesetzt, der Song gehört ebenfalls zu den etwas gemächlicheren Titeln, dennoch versteht es die Protagonistin, ihm ein kraft- und ausdrucksvolles Solo auf dem Baritonsaxofon zu verpassen, ein Solo, das gleichwohl zarte und warme Momente enthält.

Noch zarter wird es mit "Hope", und das erinnert mich hinsichtlich des Themas sehr stark an den Song "Corcovado" (Quiet Nights of Quiet Stars) von Antônio Carlos Jobim. Hier kann Céline Bonacina ihr Feingefühl im Spiel des Baritonsaxofons sehr gut ausdrücken, bevor es mit "Go" dann wieder in den flotteren Funk-Modus übergeht, auch "Trap" geht in diese Richtung und hier spüre ich einen Hauch frühen Sounds von Weather Report. Klasse, wie die Rhythm Section den Song grooven läßt!
Mit "My Island Far Away" wird diese Platte beschlossen mit einer offensichtlichen Reminiszenz an den früheren Wohnort La Réunion, geschaffen wurde schließlich eine gelungene Fusion verschiedener Stilrichtungen, sich musikalisch dabei durch verschiedene Jahrzehnte schlängelnd, was die Einflüsse betrifft.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Trust
2 Tunnel
3 Lost In Translation
4 A Light Somewhere
5 Hope
6 Go
7 Trap
8 Deevella Street
9 My Island Far Away

Besetzung

Céline Bonacina (baritone saxophone, vocals)
Rachel Eckroth (piano, Rhodes & keyboards, vocals)
Chris Jennings (double bass)
John Hadfield (drums, percussion)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger