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Reviews

Magnum

Here Comes The Rain


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 12.01.2024

(Steamhammer/SPV)

Internet:

http://www.magnumonline.co.uk/

Magnum veröffentlichen Alben in atemberaubender Geschwindigkeit. Hat 2022 erst das fabelhafte The Monster Roars das Licht der Welt erblickt, schieben sie 2024 Here Comes The Rain hinterher – ihr sage und schreibe 23. Studioalbum. Durchschnittlich zwei Jahre braucht Gitarrist und Songschreiber Tony Clarkin, bis er wieder neues Material am Start hat. Was für eine Schlagzahl!

Das neue Album ist schon allein von der Optik her eine „klassische“ Magnum . Rodney Matthews, der „Haus- und Hoflieferant“ der Herren von und zu Magnum hat erneut ein stimmungsvolles Cover entworfen. Ähnlichkeiten zu Chase The Dragon sind überdeutlich und machen klar, dass die Band ihre Vergangenheit keineswegs verleugnet, sondern selbstsicher mit in die Zukunft genommen hat.

Der Opener „Run Into The Shadows“ fungiert als gelungener Auftakt. Der Text ist aktueller denn je, Krieg und Gewalt sind die Inhalte. Clarkin gelingt es trotzdem, ein positiv gestimmtes Ende einzubauen. „Here Comes The Rain“ ist als Titelstück herausragend und mit einem bombastischen Refrain ausgestattet. Die kraftvolle Halbballade überzeugt textlich voll und ganz. „There’s no silver bullet, made in this world, that will bring us together“. Prägnanter kann man das Thema eines bewaffneten Konflikts nicht in einem Satz ausdrücken.

Überhaupt hat die Scheibe viele Ohrwürmer am Start. „After The Silence“ ist ein knackiger Hardrocker über verlorene Liebe und gebrochene Herzen. Das Stück könnte problemlos im Radio laufen. Die erste Single „Blue Tango“ hat einen gewissen Rock’n’Roll-Touch, der meinen Fuß sofort zum Mitwippen bringt. Das sorgt für gute Laune! Ein furioses Orgelsolo von Rick Benton und ein zackiges Gitarrensolo von Tony Clarkin sind weitere Highlights. Die zweite Single „The Seventh Darkness“ glänzt mit schmissigen Bläsern und klingt dadurch extrem frisch und lebendig.

Für einen Gänsehautmoment sorgt „Broken City“, das ohne Schlagzeug auskommt. Bob Catleys eindrucksvoller Gesang nimmt einen mit in die Gedankenwelt von Clarkin. Im Hintergrund klingen Harfe, Bass und eine dezente Gitarre. „I Wanna Live“ ragt ebenfalls heraus. Live kommt das Stück sicher gut an, hier ist der Mitsingfaktor garantiert. Eine Hymne an das Leben und die Freude, die es mit sich bringen kann. Ein originelles Orgelsolo von Rick Benton sorgt für etliche Farbtupfer gegen Ende des Songs.

Die aktuelle Magnum -Besetzung klingt grandios. Man merkt, dass das Quintett schon einige Jahre besteht und gemeinsame Live-Erfahrung mitbringt. Catleys Stimme trotzt jeder Alterserscheinung und klingt markant wie eh und je. Das Album punktet mit einer satten Produktion von Tony Clarkin. Er hat es wieder einmal geschafft, ein typisch zeitloses Magnum -Album abzuliefern. Die Bilder im Booklet passen hervorragend zu den Songs und wurden vom früheren Bassisten Al Barrow entworfen. Die meisten Stücke könnten auch live hervorragend in die künftige Setlist passen.

Die Scheibe gibt es in diversen Ausgaben. Mir liegt die CD mit einer Bonus-DVD, aufgenommen am 10.12.2022 in KK’s Steel Mill in Wolverhampton, vor. Die DVD, auf der ganz nebenbei das 50-jährige Bandjubiläum gefeiert wird, besticht durch eine unaufgeregte Kameraführung, die alle Bandmitglieder ordentlich in Szene setzt. Die Setlist umfasst 16 Stücke, darunter viele Klassiker der jüngeren und älteren Band-Historie. Die Musiker sind bei bester Laune und agieren als bockstarke Einheit. Das überträgt sich auf das Publikum, das ihre Helden entsprechend feiert und die dargebotenen Stücke genüsslich und enthusiastisch auf sich wirken lässt. Und dass Bob Catley am Schluss noch mit der ganzen Menge „I Wish You A Merry Christmas“ anstimmt, zeigt einmal mehr die Authentizität der Band.

Die DVD macht klar, dass die alten Recken immer noch ordentlich rocken und live eine Bank sind. Ton und Bild sind vom Allerfeinsten, das Ganze ist Genuss pur. Es zeigt ein typisches Magnum -Konzert, das live natürlich immer noch am besten wirkt.

Meine Meinung: Kauft euch die Version mit der DVD, das lohnt sich!



Stefan Graßl

Trackliste

Tracklist CD:
1. Run Into The Shadows
2. Here Comes The Rain
3. Some Kind Of Treachery
4. After The Silence
5. Blue Tango
6. The Day He Lied
7. The Seventh Darkness
8. Broken City
9. I Wanna Live
10. Borderline

Tracklist Live-DVD:
1. Days Of No Trust
2. Lost On The Road To Eternity
3. The Monster Roars
4. The Archway Of Tears
5. Dance Of The Black Tattoo
6. Where Are You Eden?
7. The Flood
8. The Day After The Night Before
9. Wild Swan
10. Les Morts Dansant
11. Rocking Chair
12. All England’s Eyes
13. Vigilante
14. Kingdom Of Madness
15. On A Storyteller’s Night
16. Sacred Hour

Besetzung

Bob Catley: vocals
Tony Clarkin: guitars
Rick Benton: keyboards
Lee Morris: drums
Dennis Ward: bass & backing vocals
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger